»Wir haben einen ganz neuen Messeauftritt konzipiert, die virtuelle Messe«, sagt Hans-Jürgen Bochtler, Geschäftsführer von Agilent Technology Sales and Services. Virtuell bedeutet in diesem Fall: Auf dem Stand von Agilent ist kein einziges Messgerät vorhanden.
Nur große LC-Displays und Tastaturen sind zu sehen. Über den LXI-Standard (also über das Internet) können die Mitarbeiter am Agilent-Stand auf PXI-, LXI- und IVI-Geräte zugreifen, die physikalisch in den Büros von Agilent in München, Kronberg, Böblingen, Colorado Springs und Singapur stehen. In diesen Büros sind die Webcams aufgestellt, über die die Interessenten beispielsweise MXA/MXG-Geräte in Kronberg oder die PNA-X-Geräte in Böblingen oder die Oszilloskope in Colorado Springs und Böblingen sehen können. Bedient werden sie über LXI-Kommandos. Um zu zeigen, dass alles live übertragen wird, winkt auch schon mal ein Mitarbeiter in einen dieser Büros freundlich herüber. »Von jeder Station können wir auf alle Geräte zugreifen und den Besuchern die verschiedenen Anwendungen demonstrieren«, erklärt Bochtler.
Das hat seiner Ansicht nach mehrere positive Aspekte: Erstens erspart es den aufwändigen Aufbau der Geräte am Stand. Zweitens – und das sei wichtig – habe er festgestellt, dass die Tastendrückerei an den Geräten auf dem Stand oft von den eigentlichen Bedürfnissen der Kunden abgelenkt habe. »Jetzt können wir viel entspannter mit den Anwendern über deren spezifischen Anforderungen diskutieren. Dazu haben wir bequeme Sitzecken eingerichtet, Platz genug ist ja nun vorhanden.« Und ein dritter Aspekt des virtuellen Messeauftritts ist für den Alltag interessant: Die Kundenbesuche werden künftig ebenfalls über die virtuelle Messe durchgeführt. »Die Vertriebler nehmen die virtuelle Messe einfach mit«, freut sich Bochtler. Der Verkäufer kann die Fragen schnell beantworten und muss die Geräte nicht mitschleppen. Allerdings sieht er auch Grenzen: »Auf der electronica möchte ich keine virtuelle Messe durchführen, die Entwickler wollen doch mit den realen Geräten umgehen.« Im Umfeld der productronica 2009 aber wäre es genau der richtige Weg.