Um als alleiniges Navigationssystem zu dienen, ist WPS freilich nicht geeignet. Da es nur da funktioniert, wo eine ausreichende Dichte an WLAN-Hotspots existiert, taugt es nicht zur Orientierung außerhalb der Städte. Schon in den Randbezirken dürfte es schwer werden, genügend Hotspots für eine zufriedenstellende Positionsbestimmung zu finden.
Doch mit diesem Problem hat man sich bei Skyhook Wireless schon beschäftigt. Wo keine ausreichende WLANAbdeckung vorhanden ist, bedient sich das System anderer Möglichkeiten der Selbstortung, sofern die Hardware, auf der es läuft, die entsprechenden Möglichkeiten bietet. Ist in dem jeweiligen Gerät also ein GPS-Empfänger eingebaut, nutzt Skyhook einfach den, um WLAN-lose Phasen zu überbrücken. Im Terminus der Firma heißt das dann: WPS plus GPS gleich XPS.
Dieselbe Kombination zweier Technologien funktioniert auch mit anderen Netzwerken. Das beste Beispiel dafür liefert Apple mit der neuen Betriebs-Software 1.1.3 für sein iPhone. Das darin enthaltene Kartenprogramm Google Maps nutzt, je nach Verfügbarkeit, entweder die Skyhook-WLAN-Daten oder bestimmt seine Position anhand der umliegenden Mobilfunk-Masten. Das ermöglicht zwar nur eine vergleichsweise grobe Positionsabschätzung, reicht aber oft aus. Für Apple ist diese Lösung derzeit der pragmatische Weg, um iPhone-Besitzern ohne Hardware-Änderungen zu einer brauchbaren Navigation zu verhelfen. Doch das dürfte nur ein Zwischenschritt sein. Denn, da ist sich zumindest Skyhook-Mitbegründer Ted Morgan sicher, in Zukunft werden Gerätehersteller eher auf eine Kombination von WLAN- und GPS-Positionsbestimmung setzen.
Ortsbestimmung für alle
Um GPS-Handys mit WLAN-Funktionen auszustatten, müssen Hersteller allerdings Lizenzen für die Skyhooks-Software kaufen. Sie davon zu überzeugen, dürfte viel einfacher geworden sein, nachdem sich Apple für das System entschieden hat. Doch damit will sich Morgan nicht zufriedengeben. Der Zeitung „USA Today“ sagte er, er könne sich vorstellen, seine Software in Zukunft in jedes mobile WLAN-Gerät zu integrieren. Insbesondere Digitalkameras würden davon profitieren. Damit ließe sich jedes Foto mit einer Ortsmarke versehen, ein Vorgang, den man auch als „Geotagging“ bezeichnet. Bisher ist das nur mit wenigen GPS-Kameras oder teurem Spezialzubehör möglich.