WPS statt GPS?

8. Mai 2008, 14:25 Uhr |
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Und sogar in mobile Spielkonsolen und MP3-Player will Morgan das Skyhook-System einpflanzen. Ein funktionierendes Beispiel dafür gibt es schon: Apples iPod touch. Auf dem läuft fast dieselbe Software wie auf dem iPhone. Wir in Deutschland werden das allerdings erst ab April nutzen und selber überprüfen können, ob WPS tatsächlich eine ernstzunehmende Konkurrenz für GPS ist. M. Kremp/ro

Big Brother: Lokalisierung von Personen und Objekten mit Funkwellen


WLAN weist den Weg

Sich in fremden Städten zu orientieren, ist oft ein Problem. Wo finde ich das nächste thailändische Restaurant? Gibt es in der Nähe eine Apotheke? Wie kann ich ein Taxi rufen, wenn ich nicht genau weiß, in welcher Straße ich bin? Unterstützung bietet die WLAN-Lokalisierung per PDA oder Smartphone. Sie erkennt automatisch, wo sich der Nutzer befindet. Zusatzdienste können dann weitere Informationen liefern – etwa über Restaurants und Apotheken in der Nähe, oder sie bestellen auf Wunsch ein Taxi zum Standort.

Autofahrer gelangen meist mit GPS sicher zum Ziel. Um aber Fußgänger durch enge Innenstädte, Gebäude oder U-Bahn-Bereiche zu navigieren, ist das satellitengestützte System zu ungenau. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS nutzen daher drahtlose lokale Funknetze, kurz WLAN, um die Position zu bestimmen. „Dabei machen wir es uns zunutze, dass Städte sehr gut mit WLAN-Netzen ausgestattet und immer mehr Handys WLAN-fähig sind“, erläutert Jürgen Hupp, Leiter der Abteilung Kommunikationsnetze am IIS.

Jeder Ort in einer Stadt oder einem Gebäude lässt sich über die empfangenen Signalstärken mehrerer WLAN-Basisstationen eindeutig kennzeichnen. Daher werden zunächst an verschiedenen Referenzpunkten Messwerte aufgenommen. Diese Informationen sind auf einem zentralen Server hinterlegt und können auf mobilen Endgeräten zusammen mit dem Plan der Stadt oder der öffentlichen Einrichtung heruntergeladen werden. Für die kontinuierliche Selbstlokalisation benötigt der Nutzer dann noch eine Software. Der Lokalisierungsalgorithmus berechnet selbstständig die aktuelle Position. „Durch den autarken Ansatz ist die Ortsinformation nur auf dem Endgerät verfügbar. Der Nutzer kann also nicht von außen lokalisiert werden“, betont Hupp. Das System berücksichtigt sowohl kommerzielle Hot-Spots als auch private WLAN-Sender. Es arbeitet jedoch ohne Anmeldung und Zugriff ins Datennetz. Der Nutzer kann frei entscheiden, ob er die Lokalisierung nur zur eigenen Orientierung einsetzt oder weitere Service-Angebote wie etwa den Taxiruf oder den Apothekenfinder nutzt. Um das System in der Praxis zu testen, stellt das IIS in Nürnberg die Technologie zur Lokalisierung auf einer Fläche von 25 Quadratkilometern zur Verfügung. In einem offenen Konsortium werden ortsabhängige Dienste entwickelt und unter realen Bedingungen untersucht. Gemeinsam mit ersten Partnern wie Müller Medien mit seinen Tochterunternehmen IT2media, Map and Route sowie T-Systems, Gaschba, cruso AG und der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg werden seit Januar neue Anwendungen realisiert. Die autarke WLAN-Lokalisierung wurde auch auf der CeBIT in Hannover vorgestellt. Dort informierten Forscher auf dem Fraunhofer-Stand in Halle 9, Stand B36, über die Technologie und ihre Einsatzmöglichkeiten. ro


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  2. Siehe auch:
  3. WPS plus GPS gleich XPS

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