RFID-Labels

RFIDs - direkt im Asphalt

9. Dezember 2013, 15:04 Uhr | Wolfgang Hascher
Im Asphaltvlies eingebaute RFID-Chips können drahtlos beim Darüberfahren wichtige technische Informationen zum Zustand im Straßenuntergrund liefern.
© Schreiner LogiData

Eine ungewöhnliche aber sehr sinnvolle Anwendung ergibt sich für RFID-Labels bei der Straßensanierung.Die RFID-Chips speichern Informationen zu Stärke und Aufbau der verschiedenen Straßenschichten und Materialien - insbesondere wenn so genannten Geo-Kunststoffe verwendet werden - sowie Daten zur Straßenerrichtung und weitere Qualitätskennzahlen.

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Risse, Brüche, Schlaglöcher: Der Winter hinterlässt seine Spuren auf Straßen und Autobahnen. Durch die Verkehrsbelastung entstehen Hohlräume, in die Wasser sickert, das bei Minustemperaturen gefriert und sich ausdehnt. Schmilzt das Eis beginnt der Asphalt zu bröckeln. Experten sprechen dann von Straßenkaries. Zur Behandlung werden Geokunststoffe eingesetzt, die bei einer Reparatur der Fahrbahn den Unterbau besser mit der neuen Asphaltschicht verbinden. Um den Zustand der Straße und des Unterbaus effizienter überprüfen zu können, stattet die Firma Polyfilld diese Asphaltvliese mit RFID-Labels von Schreiner LogiData aus.
Die Ausgaben für die Instandhaltung der Verkehrswege in Deutschland klettern jedes Jahr über die Milliardengrenze. Kein Wunder bei einem Straßennetz mit einer Länge von mehr als 620.000 Kilometern. Gefragt sind hier wirtschaftliche Sanierungsmethoden und innovative Materialien wie Geokunststoffe. Mit Geokunststoffen können beschädigte Straßenbeläge nachhaltig saniert werden. „Bei neuen Fahrbahnen werden sie in Form von Vliesen zwischen Decke und Untergrund eingebracht“, erklärt Rainer Lugmayr, Geschäftsführer Polyfilld. Dort verhindern sie das Eindringen von Niederschlagswasser und vermindern die Bildung von Rissen, weil sie die Spannung zwischen den oberen Fahrbahnschichten und dem Untergrund reduzieren.
Um das volle Ausmaß neuer Schäden im Frühjahr auszumachen, müssen die Fahrbahnen zunächst überprüft und Probestücke entnommen werden. „Eine Begutachtung vor Ort ist sehr aufwändig und verursacht hohe Kosten“, so Lugmayr. Schreiner LogiData hat hier gemeinsam mit Polyfilld eine effiziente Lösung entwickelt. Dafür werden die Geokunststoffe mit RFID-Labels ausgestattet. Die RFID-Chips speichern Informationen zu Stärke und Aufbau der verschiedenen Straßenschichten und Materialien sowie Daten zur Straßenerrichtung und weitere Qualitätskennzahlen. Zum Auslesen und Bearbeiten der Daten werden Fahrzeuge mit einem Schreib- und Lesegerät ausgestattet. Während der Fahrt können Informationen ausgelesen, geändert, ergänzt und wieder gespeichert werden.


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