Mobiles Internet: Mit neuen Geräten kommt der Boom

23. März 2009, 11:09 Uhr | Wolfgang Hascher, Elektronik
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Hersteller steigern Aktivitäten im MID-Sektor

Hersteller steigern Aktivitäten im MID-Sektor

Unter anderem für den Halbleiter-Weltmarktführer Intel ist das MID-Segment attraktiv. Als »Türöffner« fungierte im letzten Jahr die Markteinführung der Atom-Prozessoren. Die Chips bieten genügend Leistung für den Betrieb eines Minicomputers bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch – eine Grundvoraussetzung für akkubetriebene Endgeräte. »Die MIDs sollen die gesamte Welt des Internets auf ein kleines, portables Endgerät bringen«, so Hannes Schwaderer, Geschäftsführer Intel-Deutschland. Einige Handyhersteller machen sich nun daran, das Konzept des Chip-Riesen umzusetzen. Die Telefonfunktion fällt bei manchen Geräten sogar unter den Tisch.

Erste Hersteller haben bereits entsprechende Modelle auf den Markt gebracht. Intel-Partner LG beispielsweise hat erste Geräte im Portfolio und will noch weitere Produkte auf Basis des MID-Konzepts auf den Markt bringen. Die Geräte, die Intel im Rahmen der CeBIT zeigte (Bild 3) erinnern an das UMPC-Konzept. Sie sind handliche Endgeräte, die über einen in Vergleich zu Smartphones großen Bildschirm verfügen.

Für 2010 haben die Unternehmen Endgeräte auf Basis der Moorestown-Plattform angekündigt, die mit einer Linux-Variante als Betriebssystem ausgestattet werden. Dann soll auch der MID-Boom einsetzen. Als Kaufkriterium für Kunden wird sicherlich auch die einfache Bedienbarkeit der MIDs eine Rolle spielen. Ein PC-System auf einem Handy zu betreiben, ohne geeigneten Ersatz für Maus und Tastatur zu schaffen, wird kaum reichen. Die mittlerweile wieder verschwundenen UMPCs haben dies bereits gezeigt.

Technisch beeindruckende MID-Chip-Plattform

Auch Qualcomm hat mit der Snapdragon-Plattform eine von den technischen Daten her beeindruckende MID-Chip-Plattform im Rennen: Das Unternehmen reklamiert, im Vergleich zu den Intel-Atom-Prozessoren eine erheblich geringere Leistungsaufnahme für diese Plattform (rund ein Viertel), was die Tages-Betriebsdauer möglich macht.

Eine 1-GHz-CPU, ein 600-MHz-DSP, der Support für Linux und Windows Mobile, die Konnektivität zu den Mobilfunk-Netzen, WLAN und Bluetooth, eine GPS-Engine sowie hochauflösende 3D-Grafik-Darstellungsfähigkeit, allen Standards gerecht werdende Video- und Kamerafunktionen und ein Interface zu den gängigen Handy-TV-Standards (MediaFLO, DVB-H und ISDB-T) sind weitere Argumente. Location Based Services sowie die Nutzung von Unterhaltungs-Medien sind mit diesem Chipsatz neben der universellen Internet-Browser-Zugangsmöglichkeit recht gewichtige Pluspunkte.

Und aus dem »Nicht-Mobiltelefon-Sektor« zeigte Clarion (www.clarion.com) mit dem MIND (Mobile Internet and Navigation Device), dass auch andere Geräte internettauglich gemacht werden können und somit einen Mehrwert bieten. Der Internetzugang mit diesem Gerät (Bild 4) ist per WLAN oder in Kombination mit einem Handy via Bluetooth-Kopplung möglich. Zusätzlich soll eine UMTS-Variante auf den Markt kommen. Bedient wird das unter Linux laufende Gerät über einen 4,8-Zoll-Touchscreen. Mit Hilfe speziell angepasster Anwendungen für Google Maps, YouTube oder MySpace sollen dann diese Portale während der Autofahrt in optimaler Qualität aufgerufen werden können.


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