Mobiles Internet: Mit neuen Geräten kommt der Boom

22. April 2009, 10:16 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Smartphones vorne dabei

Smartphones werden nach Meinung der Marktforscher das MID-Segment dominieren. Derzeit sind rund 60 Prozent dieser Geräte zu den MIDs zu rechnen, haben also Internet- und Browser-Fähigkeit. Im Jahre 2012 soll es dann gar kein Smartphone mehr geben, das nicht internettauglich wäre. Mit zum Erfolg der Smartphone-MIDs werden sicher die WLAN-Nutzungsmöglichkeit beitragen, aber auch die High-Speed-Up- und -Download-Fähigkeiten in den 3G- oder gar LTE-Mobilfunknetzen mit künftig Übertragungsraten von über 50 Mbit/s. Die E-Book-Reader sind derzeit (verglichen mit Smartphones allerdings noch in relativ kleinen absoluten Stückzahlen) zu 35 Prozent internettauglich, bis 2012 soll dieser Wert auf 76 Prozent anwachsen. Grund für das Wachstum werden, ebenso wie bei den Netbooks und UMPCs, die „Instanton“-Funktionen und die längere Batterie-Nutzungszeit sein. UMPCs sind derzeit zu lediglich 2 Prozent zu den MIDs zu rechnen, hauptsächlich wegen der langen Einschaltsequenz unter dem Betriebssystem und wegen der zu kurzen Betriebsdauer mit einer Akkuladung. Im Jahre 2012 soll dieser Anteil auf 28 Prozent gestiegen sein.

Bei den Mini-Spielekonsolen werden im Jahre 2011 nur rund 2,8 Prozent zu den MIDs zu rechnen sein, ein Jahr später sollte dieser Wert auf etwa 15 Prozent anwachsen – auch hier wartet man auf bessere Akkus, die Mobilfunknetz-Nutzung generell und die Sofortstartmöglichkeiten. Ähnliches gilt für die portablen Media-Player, die im Jahre 2012 zu rund 3 Prozent internetfähig sein sollen.

Unter den portablen Navigationsgeräten sind derzeit gerade einmal 0,22 Prozent fähig, sich ins Internet einzuklinken. Dieser Anteil soll nach den Marktforschern bis 2012 dann immerhin auf 10 Prozent anwachsen. Ein treibender Faktor für das zunehmende Interesse an mobilfunktauglichen Navigationssystemen mit Internetfähigkeit ist vor allem die Tatsache, dass sich aus dem Mobilfunknetz natürlich auch aktuelle Verkehrsführungs- oder Stau- bzw. Unfall-Informationen in Echtzeit hereinholen lassen, dazu noch aktuelle Standort-Informationen wie Einkaufs-, Park- oder Unterkunft-Möglichkeiten.

Weltweit steigendes Interesse

„Immer mehr Menschen entdecken die mobile Nutzung des Internet für sich“, meint Siegmund M. Redl, Senior Director und Deutschland-Chef bei Qualcomm Europe (Bild 2). Dieser weltweit aktive Kommunikationstechnik-Halbleiter- und Systemkonzern beteiligt sich u.a. an Initiativen wie der „Mobile Monday“-Bewegung, die aus Unternehmen der Branche und Mobilfunk-Visionären besteht und regelmäßig Veranstaltungen zu diesem Themenkreis weltweit und auch in Deutschland veranstaltet.

Hersteller steigern Aktivitäten im MID-Sektor

Vor allem für den Halbleiter-Weltmarktführer Intel ist das MID-Segment attraktiv. Als „Türöffner“ fungierte im letzten Jahr die Markteinführung der Atom-Prozessoren. Die Chips bieten genügend Leistung für den Betrieb eines Minicomputers bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch – eine Grundvoraussetzung für akkubetriebene Endgeräte. „Die MIDs sollen die gesamte Welt des Internet auf ein kleines, portables Endgerät bringen“, sagt Hannes Schwaderer, Geschäftsführer Intel-Deutschland. Einige Handy-Hersteller machen sich nun daran, das Konzept des Chip-Riesen umzusetzen. Die Telefonfunktion fällt bei manchen Geräten sogar unter den Tisch.

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Bild 2. Siegmund M. Redl, Senior Director und Deutschland-Chef bei Qualcomm Europe: „Die mobile Internet-Nutzung wird in den nächsten Jahren mehr und mehr an Attraktivität gewinnen.“

  1. Mobiles Internet: Mit neuen Geräten kommt der Boom
  2. Smartphones vorne dabei
  3. Neue Produkte auf MID-Basis

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