Bis die internetfähige und voll interoperable CATiq-3.0-Stufe kommt, arbeitet das DECT-Forum an der Zwischenstufe 2.1, die eine gewisse Kommunikation und damit Steuerung der Geräte untereinander zulassen soll. Erste Zertifizierungstests sind für die Stufen 2.0 und 2.1 für das zweite und dritte Quartal 2009 vorgesehen. 3.0-Tests sollen ebenfalls noch Ende dieses Jahres möglich sein. Ab der zweiten Jahreshälfte 2009 will das DECT-Forum am 4.0 Standard arbeiten, der erweiterte Vernetzungsmöglichkeiten bieten und Dienste wie Gebäudeüberwachung und Gesundheitsservices ermöglichen soll. (wo)
Die neue DECT-Generation CAT-iq
CAT-iq steht für »Cordless Advanced Technology – Internet and quality« und ist ein auf Betreiben des DECT-Forums in 47 Ländern eingetragener Markenname. Der Name bezieht sich auf die neue DECT-Gerätegeneration, die bereits Schnurlostelefonieren in Hi-Fi-Qualität gestattet und auf Datenapplikationen mit niedrigen Bitraten wie Musik-Streaming, Informationsanzeigedienste, Instant Messaging und moderne Home-Managementfunktionen ausgedehnt wird. Das DECT-Forum hat den Markennamen CAT-iq entwickelt, weil er nach Meinung des Industrieverbandsvorsitzenden Erich Kamperschroer den technologischen Fortschritt besser umschreibt und sich leichter vermarkten lässt als ein DECT-bezogener Begriff. Standardtechnisch sind die Grundlagen bislang in den ETSI-Standards TR 102 570 und TR 102 527 1-3 festgelegt. Vorschläge zur Verabschiedung der ETSI-Standards in Bezug auf CAT-iq erarbeitet das DECT-Forum, in dem aktuell 20 Unternehmen – darunter Gigaset, Infineon, Sitel und DSP Group – als Vollmitglieder vertreten sind.
Da CAT-iq technisch auf dem bisherigen DECT-Standard aufsetzt, nutzt es ebenfalls die reservierten Frequenzen von 1880 bis 1900 MHz und von 1910 bis 1920 MHz. Neu an CAT-iq ist die höhere Datenrate, die zwischen Mobilteil und Basisstation durch die Einführung von Longslot-Formaten erreicht wird. So werden garantiert bis zu 384 kbit/s übertragen. Dies ermöglicht neue Anwendungen wie zum Beispiel den Breitbandsprachcodec G.722, der die digitalisierte Sprache in einem Datenstrom von 64 kbit/s zwischen Mobilteil und Basis überträgt. (wo)
DECT dominiert den Privatmarkt
Laut dem Marktforschungsinstitut MZA soll DECT Ende 2011 einen Marktanteil von 80 Prozent am weltweiten Marktvolumen für Schnurlostelefone bei Privatanwendern erreichen. 2007 betrug der DECT-Anteil bereits 47 Prozent von 117 Mio. insgesamt verkauften Einheiten. 33 Prozent entfielen auf die Analogtechnik und der Rest auf andere Digitaltechniken in den 900-MHz-, 2,4-GHz- und 5,8-GHz-Bändern.
Die optimistische Prognose für die in Europa entwickelte DECT-Technologie beruht unter anderem auf dem erfolgreichen Markteinstieg in den USA. Unter der Bezeichnung »DECT 6.0« wurde die Technik 2005 lizenziert und erreichte 2007 bereits einen Anteil von 13 Prozent bei Schnurlostelefonen im Privatbereich.
MZA geht davon aus, dass der DECT-Anteil am Weltmarkt für Schnurlostelefone bis Ende 2008 schon bei 50 Prozent lag. Als Erfolgsfaktoren für die wachsende Verbreitung verweist MZA unter anderem auf die niedrigen Gerätepreise und das ungestörte Frequenzband zwischen 1800 und 1900 MHz, das in Europa ausschließlich für DECT reserviert ist. Überlagerungen und Störungen wie sie durch Mikrowellen und Babyphones bei Wi-Fi und Bluetooth-Verbindungen auftreten, kommen bei DECT nicht vor. Ein bedeutender Vorteil ist auch die Akku-Standzeit. Gegenüber Wi-Fi bzw. WLAN-Telefone, die häufig nur rund 20 Minuten Sprechzeit mit einer Akkuladung schaffen, haben DECT-Geräte den Vorteil weitaus längerer Gesprächszeiten. (wo)