Abwärme bekämpft man am besten, indem man sie gar nicht erst entstehen lässt

Weniger Abwärme mit Intels Atom

29. September 2008, 17:14 Uhr | Christof Wehner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Wärme vermeiden statt abführen

Durch Anpacken des Problems an der Wurzel – nämlich Reduzierung der erzeugten Wärme – kann also nicht nur die schwierige Kühlproblematik umgangen werden, sondern es lassen sich auch zusätzliche Vorteile wie verlängerte Akku-Laufzeit oder kleinere Akkus realisieren, was wiederum eine Gewichtseinsparung des Endprodukts bedeutet. Gerade diese Gewichtseinsparungen können bei tragbaren oder mobilen Geräten von besonderem Nutzen sein.

Die übliche Methode zur Reduzierung der Wärmeerzeugung besteht in einer Senkung der Taktfrequenz. Weniger Taktzyklen bedeuten geringeren Energieverbrauch, wodurch die Betriebstemperatur in einem akzeptablen Bereich gehalten werden kann. Doch eine geringere Geschwindigkeit begrenzt wiederum die Menge an Software, die auf dem Gerät laufen kann. Der Umstieg auf eine andere CPU-Architektur ist keine echte Lösung für dieses Problem, denn dann geht der Vorteil der x86-Kompatibilität mit ihrer großen Auswahl an Software vollkommen verloren. Eine Änderung der CPU-Architektur bewirkt also nur eine Verlagerung des Problems.

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In der Vergangenheit haben diese Einschränkungen Entwickler vor die schwierige Aufgabe gestellt, einen Kompromiss zwischen Leistung und Energieverbrauch zu finden. Diese Situation hat sich durch die Einführung des Intel-Atom-Prozessors und des System Controller Hub (SCH) US15W geändert. Als absolut neues Design hat diese Prozessor-Chip-Kombination die Leistungsgleichung zugunsten der Entwickler verändert, indem Konstruktionen mit geschlossenem Gehäuse und ohne Lüfter möglich sind. Es muss zwar immer noch eine gewisse Menge Wärme abgeführt werden, aber die Anforderungen sind um Größenordnungen geringer als zuvor.

Das neue Design wurde mit Blick auf das zentrale Ziel der Erreichung des niedrigstmöglichen Energieverbrauchs konzipiert. Neben Änderungen der internen Architektur, die eine optimierte Energieeffizienz priorisieren, werden weitere Energieeinsparungen durch die Implementierung von Intel Deep Power Down Mode (C6), 45-nm-Prozesstechnologie und ein System realisiert, durch das sich ungenutzte Bereiche des Chips abschalten lassen. Der typische Gesamtenergieverbrauch alleine für den Prozessor wurde von 35 W auf unter 3 W gesenkt. Ähnliche Maßnahmen wurden für den System Controller Hub (SCH) ergriffen, was zusätzliche Energieeinsparungen auf Systemebene ermöglicht.


  1. Weniger Abwärme mit Intels Atom
  2. Neue Designs – schnell umgesetzt
  3. Wärme vermeiden statt abführen

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