Im Falle von Zertifizierungen und Klagen wird besonderes Augenmerk auf die Definition von Entwicklungsund Testprozessen gelegt. Prozesse müssen genau definieren, wie vorgegangen wird. Vorgangsweisen bei Design- und Testaufgaben dürfen nicht mit dem Erfahrungsstand der damit betrauten Personen variieren!
Bei Gerichtsverfahren wird besonders auf die Nachweisbarkeit der tatsächlichen Durchführung der nach dem Stand der Technik notwendigen Prozess-Schritte geachtet. Das bedeutet: Der Gutachter sieht sich die Spezifikation, die Risikoanalyse, die Tests und das Änderungsmanagement dieser Dokumente im Detail an. So wurde in einem Fall [16] z.B. sowohl beim Lieferant als auch beim Kunden beanstandet, dass sie eine Software am Produktivsystem in Betrieb genommen hatten, ohne diese vorher ausreichend gründlich zu testen. jk
Literatur
[1] Erben, M.; Günther, W.; Sedlmeier, T.; Lederer, D.; Amsler, K.: Legal Aspects of Safety Designed Software Development, Especially under European Law. ERTS 2006, 25. – 27. Jan. 2006. Text abzurufen unter www.kanzlei-dr-erben.de/ Texte/ERTS2006.pdf.
[2] Grünfelder, S.: Anforderungen im Griff. Elektronik 2007, H. 15, S. 42 bis 46.
[3] Wolf, G.: Embedded Rechtsstreit. Elektronikjournal 2006, H. 11, S. 96 bis 97.
[4] Liggesmeyer, P.: Software-Qualität. Spektrum Akademischer Verlag, 2002.
[5] Grünfelder, S.: Den Fehlern auf der Spur. Teil 1: Das Handwerk des Testens will gelernt sein. Elektronik 2004, H. 22, S. 60 bis 72.
[6] Grünfelder, S. Langmead, N.: Den Fehlern auf der Spur. Teil 2: Modultests, Isolationstests, Testdesign und die Frage der Testumgebung. Elektronik 2004, H. 23, S. 66 bis 75.
[7] Grünfelder, S.: Den Fehlern auf der Spur. Teil 3: Der Integrationstest, das ungeliebte Stiefkind des Testprozesses. Elektronik 2005, H. 13, S. 48 bis 53.
[8] Grünfelder, S.: Den Fehlern auf der Spur. Teil 4: Systemtests – die letzte Teststufe ist alles andere als eine exakte Wissenschaft. Elektronik 2006, H. 14, S. 45 bis 51.
[9] Grünfelder, S.: Automatische statische Code-Analyse. Elektronik 2005, H. 9, S. 48 bis 53.
[10] Grünfelder, S.; Griesauer, F.: Guter Code braucht Ordnung. Teil 1: Universelle Regeln zur Namensgebung und zu Zahlenformaten in Programmiersprachen. Elektronik 2001, H. 18, S. 52 bis 59.
[11] Grünfelder, S.; Griesauer, F.: Guter Code braucht Ordnung. Teil 2: Das Code-Layout. Elektronik 2002, H. 8, S. 74 bis 81.
[12] Grünfelder, S.: Guter Code braucht Ordnung. Teil 3: Fehlervermeidung bei der Erstellung von C-Programmen. Elektronik 2002, H. 14, S. 66 bis 71.
[13] Hayhurst, K.; Veerhusen, D.; Chilenski, J.; Rierson, L.: A Practical Tutorial on Modified Condition/Decision Coverage. NASA/TM-2001–210876.
[14] Schuppenhauer, R.: Grundsätze für eine ordnungsgemäße Datenverarbeitung. S. 335 bis 343, IDW-Verlag 1998, ISBN 3-8021-0752-7.
[15] Bergsmann, J.: Sachverständigenverfahren vor dem Landesgericht Linz, 3/2000.
[16] Bergsmann, J.: Sachverständigenverfahren vor dem Bezirksgericht Eferding, 5/2007.