»Bis 2012 wollen wir in die europäische Top-5-EMS-Riege aufsteigen«

3. November 2009, 10:10 Uhr | Karin Zühlke, Markt&Technik
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»Bis 2012 wollen wir in die europäische Top-5-EMS-Riege aufsteigen«

An welche Unternehmen richten sich Ihre Dienstleistungen – eher Mittelständler oder Großkonzerne?

Was die Größe unsere potenziellen Kunden anbelangt, so sind wir nicht festgelegt. Unsere Zielgruppe sind sicherlich vergleichbar große Unternehmen wie wir, also der Mittelstand. Wir agieren klar mittelständisch, verstehen aber aus der Historie heraus auch Konzernabläufe. Wir richten uns daher  an große Unternehmen genauso wie an Start-ups mit interessanten zukunftsweisenden Produkten.

Welche Märkte haben Sie im Visier?

Die Telekommunikation wird natürlich weiterhin zu unseren Kernfeldern gehören. Daneben sehen wir für uns die Energie- und Umwelttechnik, die Transporttechnik sowie die Medizintechnik als Wachstumsfelder, hier vor allem Geräte für Remote-Anwendungen. Die für die Medizin- und Luftfahrttechnik erforderlichen Zertifizierungen laufen. Während die Fertigung im Bereich Telekommunikation global geprägt ist und zunehmend nach Asien verlagert wird, sind vor allem die Medizin- und Energietechnik in Deutschland stark und dementsprechend für uns viel versprechende Märkte.

Wie schätzen Sie die Konkurrenz aus Asien – insbesondere China – ein, und wann ist die Produktion in Asien sinnvoll, wann nicht?

Nach wie vor verlagern viele Unternehmen ihre Produktion nach Asien, viele kommen aber auch aufgrund schlechter Erfahrungen wieder zurück. Der Asien-Boom ist längst nicht zu Ende, lediglich innerhalb Asiens verändern sich die Märkte derzeit zugunsten von anderen Ländern wie Vietnam oder Taiwan. Im Rahmen unserer Consulting-Dienstleistungen unterstützen wir Kunden bei der Frage, ob eine Verlagerung ins Ausland sinnvoll ist oder nicht. Die Antwort hängt vom Produkt selbst ab: Kleine, leichte und wenig komplexe Baugruppen lassen sich leichter transferieren als schwere und komplexe Produkte, für die schon allein die Transportkosten kräftig zu Buche schlagen. Hier ist im Einzelfall immer eine genaue Prüfung erforderlich. 

Waren aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage bislang besondere Maßnahmen notwendig, oder sind solche geplant?

Wir haben seit Sommer Kurzarbeit eingeführt. Zusätzlich mussten wir Zeitarbeitskräfte reduzieren. Auch für das erste Halbjahr 2010 sehen wir weiteren Bedarf an Kurzarbeit.

Das EMS-Geschäft zieht laut Branchenaussagen seit etwa drei Monaten wieder leicht an. Wie beurteilen Sie die Stimmungslage derzeit?

Die Stimmung hat sich im dritten Quartal 2009 aufgehellt. Von Januar bis März herrschte buchstäblich Lethargie. Im zweiten Quartal zeichnete sich eine behutsame Besserung ab, im dritten Quartal stellen wir wieder regeres Interesse bei den Kunden an Neuprojekten fest.

Ein Blick in die Zukunft: Welche Erwartungen und Ziele haben Sie für SRI?  

Für das kommende Jahr streben wir eine Umsatzsteigerung an. Dazu werden wir den Vertrieb im europäischen Ausland und den USA weiter ausbauen. Wir wollen die Wertschöpfung am Kunden steigern, ihn mit unseren drei Geschäftsfeldern »Manufacturing & Sourcing«, »Engineering & Services« und »Consulting & Training« über die gesamte Lieferkette betreuen. Der Geschäftsbereich »Consulting & Training« soll weltweit agieren. Parallel werden wir unseren Bekanntheitsgrad ausbauen, beispielsweise durch Präsenz auf Messen wie der productronica und internationalen Kongressen.


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