Die Obsolescence-Problematik greift aber auch über die Komponenten-Ebene hinaus: Ein Hauptproblem besteht darin, dass die für die Erstellung von Prüfplänen und Reparaturen der Leiterplatten notwendigen Schalt-, Layout- und Bestückungspläne häufig nach Jahren nicht (mehr) verfügbar sind. Fehlende Unterlagen werden derzeit meist auf manuellem Wege erstellt. Dieses zeitaufwändige Verfahren ist sehr kostenintensiv und führt nach häufig zu fehlerhaften Ergebnissen. In einem Forschungsprojekt namens INPIKO wird daher derzeit eine neuartige Prozesskette für Instandhaltungsunternehmen entwickelt, die es erlaubt, alte Leiterplatten inspizieren, reparieren und gegebenenfalls nachentwickeln zu können, auch wenn die Dokumentation oder Schaltpläne nicht verfügbar sind. Mit im Boot sitzen unter anderem Forscher des Fraunhofer Institutes, die Lacon Gruppe und Uwe Kaufmann von Model Alchemy, der als Berater das Projekt INPIKO in der Diskussionsrunde der Markt&Technik vertritt: »Unser Ansatz besteht darin, Boards zu rekonstruieren, ohne invasiv an das Board heranzugehen. Das Board wird dadurch also nicht zerstört«, so Kaufmann.