Die Beschichtung erfolgt bei Raumtemperatur im Vakuum. Die zu beschichtenden Baugruppen sind somit keiner erhöhten Temperaturbelastung ausgesetzt. Die Beschichtung mit Parylene ist nach Ansicht von Heicks die derzeit am besten geeignete Vakuumbeschichtung. Sie bietet bei gleichmäßiger Beschichtungsqualität gute elektrische Durchschlagfestigkeit. Bevor beschichtet wird, empfiehlt Rudolf Heicks, hochwertige elektronische Baugruppen vorab zu reinigen. Nach der Reinigung müssen die elektronischen Baugruppen getrocknet werden. Die Stellen, die nicht beschichtet sein dürfen, schützt ein Maskierverfahren. Anschließend kommen die Baugruppen zur Beschichtung in die Vakuumkammer. Nach dem Beschichtungsprozess, der vier bis acht Stunden benötigt, werden die Teile aus der Vakuumkammer entnommen und die nicht geschützten maskierten Bereiche mit einem Speziallaser entmaskiert. Auch beschichtete Flächen kann Heicks mittels Speziallaser im Nachhinein wieder freilegen. Bei Flächen sei das kein Problem, »da beschichten wir komplett und lasern die Anschraubpunkte und Massepunkte selektiv im Nachhinein wieder frei«. Tückisch werde es aber zum Beispiel bei den Steckverbindern auf oder an der Platine. »Die wären mit beschichtet, wenn wir sie nicht adäquat abdecken würden.« Wie das genau funktioniert, will Heicks nicht sagen, das sei ein Erfahrungsschatz, der nicht preisgegeben wird.
Und was kostet die Parylene-Beschichtung? Die Kosten sind laut Heicks höher als beim Lackieren, aber niedriger als beim Vergießen – der Schutz gegenüber dem Lackieren ist aber ungleich höher.
Zusammengefasst bestimmt die Anzahl der nicht zu beschichtenden Stellen entscheidend den Preis, aber auch das verwendete Parylenepulver. Es gibt unterschiedliche Parylenepulver, die unterschiedliche Eigenschaften haben und auch unterschiedlich viel kosten. Der Hauptunterschied besteht in der Temperaturbeständigkeit. Heicks arbeitet mit Parylene N, C, D, F und AF4: Je nach Parylene Typ kann die Dauertemperaturbeständigkeit zwischen –190 °C und +300 °C betragen. Das Pulver wird von unterschiedlichen Herstellern aus USA, China und Japan angeboten. Welche Paryleneart zum Einsatz kommt, entscheidet Heicks nach den Kundenanforderungen.