Produktfälschungen bei Relais
Fortsetzung des Artikels von Teil 2
Wolfgang Killian, General Manager Central Europe bei Omron
Wolfgang Killian, General Manager Central Europe bei Omron
Sind Sie mit Plagiaten aus Asien konfrontiert? Wie würden Sie derzeit die Situation beschreiben?
Wolfgang Killian: Die Kopierarbeiten in China gehen mit unverminderter Intensität voran. Hier sind nicht nur Relais, sondern auch Schalter und Steckverbinder betroffen.
Gibt es überhaupt eine wirksame Möglichkeit, gegen diese Plagiate vorzugehen?
Wir haben bisher keine nachhaltige Möglichkeit in China direkt gefunden. Wir raten Kunden aber davon ab, billige scheinbare »Originalware« bei grauen Importeuren zu kaufen, doch attraktive Preise machen die Einkäufer oft schwach.
Wie sehen Sie diesbezüglich die weitere Entwicklung? Wird sich der Druck auf Ihr Unternehmen künftig durch die Plagiate weiter verschärfen?
Unserer Meinung nach ist das geringere Qualitätsbewusstsein der Anwender in China Schuld an der Flut der Plagiate. Wenn dort eine Waschmaschine nach drei Jahren ausfällt, wird einfach eine neue gekauft. Der Kunde zahlt bei Anschaffung ja auch nur den halben Preis eines Markengeräts.
Langfristig sehen wir dabei allerdings eine Gefahr für das hohe Qualitätsniveau in Europa. Wenn sich immer mehr Anwender mit der Qualität von Plagiaten zufrieden geben, verlieren Originale Marktanteile und laufen Gefahr, langfristig vom Markt zu verschwinden.
Wir als namhafter Hersteller versuchen da einen Kompromiss einzugehen und möchten langfristig in der Lage sein, preiswerte Produkte ohne Qualitätsverlust anzubieten. Dreh- und Angelpunkt sind hier die Personalkosten. Um unser Ziel zu erreichen, werden wir langfristig entweder unsere Produktion in Niedriglohnländer verlagern oder durch sehr große Stückzahlen und vollautomatische Herstellung die Personalkosten niedrig halten.
- Produktfälschungen bei Relais
- Frank Schiff,Geschäftsführer Elesta GmbH
- Wolfgang Killian, General Manager Central Europe bei Omron
