Mit AB plus bringt Bosch ein Airbag-Steuergerät auf dem Markt, in dessen Gehäuse die Entwickler zwei ESP-Sensoren integriert haben, mit denen sich sowohl die Gierrate als auch die Querbeschleunigung messen lassen.
Bislang war die Inertialsensorik in einem separaten Gehäuse untergebracht, das dank der Integration nun entfällt. Darüber hinaus lassen sich zusätzliche Beschleunigungs- und Gierratensensoren zur Messung der Fahrzeugbewegung um alle Raumachsen integrieren. Das ESP- und das Rückhaltesystem benötigen sehr genaue Daten über die tatsächliche Fahrzeugbewegung. Die dafür erforderlichen Sensoren wurden bislang möglichst nahe dem Fahrzeugschwerpunkt untergebracht. Das Integrationskonzept von Bosch eignet sich für vor allem für Fahrzeuge, bei denen neben den Airbags auch ESP zur Standardausstattung gehört. Neben dem wegfallenden Gehäuse und dem geringeren Bauraumbedarf vereinfacht sich die zudem die elektrische Anbindung.
Das AB-plus-Steuergerät bietet sämtliche Funktionen der herkömmlichen Crash-Sensorik für die passive Sicherheit: Neben Front-, Seiten- und Heck-Crash-Erkennung lässt sich optional eine Überroll-Sensorik umsetzen. Des Weiteren lässt sich ein aktives Fußgänger-Schutzsystem integrieren. Zugleich ist das System flexibel skalierbar bezüglich der Anzahl der Zündkreise, der Sensorschnittstellen für periphere Crash-Sensoren und der integrierten Inertialsensoren. Durch die direkte Anbindung der Inertialsensoren auf der Leiterplatte im Airbag-Steuergerät lässt sich auch der Aufwand für neue Funktionen reduzieren, die auf der Vernetzung von Airbag-Steuerung und ESP basieren.
»AB plus bietet Verbesserungen in zwei zentralen Punkten – frei werdender Bauraum und eine vereinfachte elektrische Anbindung «, erklärt Dr. Werner Struth, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. Erst vor kurzem ging AB plus bei einem japanischen Fahrzeughersteller erstmals in Serie.