Turck: 27 Prozent Umsatzminus 2009

10. Oktober 2009, 14:12 Uhr | Andreas Knoll, Markt&Technik

Mit einem Rückgang des konsolidierten Gruppenumsatzes um 27 Prozent auf 270 Mio. Euro (Vorjahr: 370 Mio.) rechnet die Turck-Gruppe für das Geschäftsjahr 2009 (1.1.-31.12.).

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Die Zahl der Mitarbeiter an den weltweit 27 Standorten der Turck-Gruppe sank von 2830 am 31.12.2008 auf 2550 Anfang Oktober 2009 (minus 10 Prozent). In Deutschland ging sie nur um 4,1 Prozent zurück und zwar von 1432 auf 1374. »Wir haben befristete Verträge nicht verlängert und die natürliche Fluktuation genutzt, aber in geringem Umfang auch Personal abgebaut«, erläutert Christian Wolf, Geschäftsführer der Hans Turck GmbH & Co. KG. »Wenn man nicht erwarten kann, dass der Umsatz in absehbarer Zeit wieder den Vorkrisenstand erreicht, muss man handeln, auch wenn es schwerfällt und wehtut.« Für 2010 erwartet Wolf ein Umsatzwachstum von 5 Prozent, für 2011 von 10 Prozent: »Diese Prognose ist vorsichtig, aber, wie ich glaube, sehr realistisch«, sagt er. »Sie bedeutet jedoch, dass wir Ende 2011 immer noch deutlich unter dem Niveau von 2008 liegen werden.«

In Deutschland sank der Gruppenumsatz 2009 um 28 Prozent, in China (Turck Tianjin) um 16,2 Prozent. »Auch in China ist die Konjunktur derzeit gedämpft«, begründet Wolf das relativ große Umsatzminus seines Unternehmens im Reich der Mitte. »Wir sind schon seit etwa 15 Jahren auf dem chinesischen Markt vertreten und haben dort unsere Hausaufgaben gut gemacht. Als Spezialist für Feldinstallationen in Schutzart IP67 sind wir aber in den stark subventionierten chinesischen Energiemärkten, die momentan sehr gut laufen, noch nicht drin.« Überraschenderweise gibt es ein paar Länder, in denen der Gruppenumsatz während der ersten neun Monate des Jahres 2009 sogar gestiegen ist: in Dänemark und Norwegen um 13,8 Prozent, in Russland um 10,1 Prozent und in Schweden um 9,7 Prozent.

Vorangekommen ist Turck mit der Weiterentwicklung vom reinen Sensorhersteller zum Lösungsanbieter: Zum 1.10. hat das Unternehmen seine Organisationsstruktur entsprechend umgebaut. An die Stelle der Produkt-Management-Bereiche »Sensortechnik«, »Prozessautomation« und »Feldbus und Systeme« traten die beiden Geschäftsbereiche »Automation Products« und »Automation Systems«. Während »Automation Products«, geleitet von Oliver Marks, für das klassische Komponentengeschäft zuständig ist, kümmert sich »Automation Systems« unter der Leitung von Norbert Gemmeke um das System- bzw. Lösungsgeschäft. »Unsere Ziele sind es, den Pre- und After-Sales-Support auszubauen und Synergiepotenziale freizusetzen«, verdeutlicht Wolf.

Für die Messe SPS/IPC/Drives vom 24. bis 26.11. plant Turck bedeutende Produktneuvorstellungen: kombinierte SPS-HMI-Systeme und ein Linearwegsensor nach dem Resonanzprinzip. Ausführliche Informationen dazu erhalten Sie im Sonderheft der Markt&Technik zur SPS/IPC/Drives, das am 6.11. erscheint.


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