Der IT-Dienstleister Synostik hat für das Klebehandlingsystem TapeHead-3000 des Automatisierungs-Lösungsanbieters Glaub eine strukturierte Analyse der Mechatronik entwickelt, mit dem Ziel, Betriebsereignisse zu antizipieren, zu bewerten und schrittweise Anleitungen für deren Behandlung zu entwerfen.
»Im Ergebnis werden Betriebsereignisse identifiziert und schlank gehaltene Schritt-für-Schritt-Algorithmen entwickelt«, sagt Niko Glaub, Geschäftsführer der Glaub Automation & Engineering GmbH. »Auf dieser Grundlage wird die technische Dokumentation für unsere Kunden zum praxistauglichen, digitalen Instandhaltungsleitfaden. Wir von Glaub planen, DiagnoseDesign mit Synostik auch für unsere anderen Applizierköpfe einzusetzen.«
Die Applizierköpfe (TapeHeads) von Glaub sind Vorrichtungen, mit denen automatisch Klebeband aufgebracht werden kann. Der Vorgang kann – je nach Anwendung – geradlinig, als Kurvenfahrten sowie mit Steigungen oder Tälern erfolgen. Die Einsatzgebiete liegen bevorzugt in den Bereichen Automotive und Elektronikfertigung sowie in der Kunststofftechnik. Speziell bei der Montagevorbereitung von Kunststoffbauteilen, wie Zierleisten, Stoßfängern oder Blenden, ist präzises Applizieren von Klebebebändern wichtig.
Um eine Optimierung der technischen Dokumentation des TapeHead-3000 vorzunehmen, hat Glaub die Experten von Synostik hinzugezogen. Ziele waren einerseits ein praxistauglicher und digitaler Instandhaltungsleitfaden und andererseits, Verbesserungspotenziale für zukünftige Generationen der TapeHeads aufzuzeigen. Hierzu hat Synostik gemeinsam mit Glaub ein strukturiertes Abbild der Mechatronik entwickelt. Für die so identifizierten Wirkorte wurden Ereigniskataloge entwickelt und die Ereignisse bewertet. Zu den relevanten Ereignissen wurden Strategien und entsprechende Konzepte festgelegt, um effektive Instandhaltungsmaßnahmen für die Applizierköpfe zu definieren. Die Erstellung der dafür erforderlichen Algorithmen erfolgte mit dem Synostik-Tool »DiagnoseDesigner« und lässt sich individuell an Kundenanforderungen anpassen. Beispielsweise analysieren die Algorithmen Indizien für mögliche Schäden, die sich aus vielen Datenformen wie etwa Historiendaten und Kennlinien ableiten lassen. Darüber hinaus lassen sich auch wiederauftretende Muster erkennen.
»Die Erprobung des DiagnoseDesigns an einer solchen komplexen Nischenanwendung ist für uns ein absoluter Meilenstein«, sagt Johannes Diedrich, Bereichsleiter Industrieprojekte bei der Synostik GmbH. »Wir konnten uns zügig in der gebotenen Tiefe in die Thematik einarbeiten und haben auch Dank der professionellen Zusammenarbeit mit den Experten von Glaub ein nachhaltiges Ergebnis erzielt.«
Das Ergebnis umfasste einen strukturierten Systemüberblick mit Fokus auf mögliche Betriebsereignisse und deren Behandlung. Durch die digitalen Tools entstehen praxistaugliche Instandhaltungsleitfäden, die Glaub zur Verfügung gestellt werden. Dadurch werden die gesamten Applizierprozesse optimiert. Alle Algorithmen liegen zudem als XML-Datei vor und lassen sich zur Weiterverarbeitung leicht konvertieren und in jedes kundenspezifische Format überführen. So ist beispielsweise ein Text-Export/-Import zur einfachen Übersetzung der Leitfäden für den weltweiten Einsatz der Glaub-Systeme möglich.