Die drahtlose Datenübertragung mit 100 GBit/s bei einer Frequenz von 237,5 GHz über eine Entfernung von 20 Metern im Labor ist Forschern des KIT und des Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF gelungen. Das ist Weltrekord.
Am Sender nutzten die Wissenschaftler gezielt ein photonisches Verfahren zur Erzeugung der Funksignale. »Im Projekt stand die nahtlose Einbindung einer breitbandigen Richtfunkstrecke in faseroptische Systeme im Mittelpunkt«, erklärt Prof. Ingmar Kallfass. »Ein großer Vorteil des photonischen Verfahrens ist, dass damit Datenströme aus faseroptischen Systemen direkt in hochfrequente Funksignale umgewandelt werden können«, erklärt Prof. Jürg Leuthold, der die hier realisierte photonische Erweiterung vorschlug. »Dieser Vorteil macht die Einbindung von hochbitratigen Funkstrecken in Glasfasernetze noch einfacher und flexibler.«
In dem Experiment kam ein Halbleiter-Chip zum Einsatz, der am Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF im Rahmen des Projektes ’Millilink’ hergestellt wurde. Die Halbleitertechnologie basiert auf Transistoren mit hoher Ladungsträgerbeweglichkeit (high-electron-mobility transistor HEMT) und ermöglicht es, aktive, breitbandige Empfänger für den Frequenzbereich zwischen 200 und 280 GHz in Form von kompakten, integrierten Schaltungen mit einer Chipgröße von wenigen Quadratmillimetern zu realisieren.