Pilotprojekt Smart Grids in Österreich

Wechselrichter in Niederspannungsnetz einbinden

14. November 2011, 14:30 Uhr | Heinz Arnold

Im Rahmen eines Forschungsprojekts unter Leitung des Austrian Institute of Technology (AIT) untersuchen die beteiligten Firmen, wie sie das Niederspannungsnetz für die Einspeisung aus dezentralen Energiequellen fit machen können.

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Dazu entsteht in Eberstalzell in Oberösterreich ein Smart-Grid-Demonstrationsnetz. Ein Netzabschnitt, in dem sich 70 Photovoltaikanlagen befinden – darunter das größte österreichische Photovoltaik-Forschungskraftwerk – dient als Testfeld für das Regelungskonzept, um ein aktives Niederspannungsnetz aufzubauen. In jede dieser 70 PV-Anlagen installiert Fronius einen Wechselrichter vom Typ IG Plus V, die den sicheren Netzbetrieb aktiv unterstützen.

»In diesem Testnetz wird es möglich sein, beteiligte Geräte zu steuern. Im Wechselrichter vorhandene Regelfunktionen können dabei von einer übergeordneten Netzregelung direkt verändert und optimiert werden. Das macht ein Niederspannungsnetz zu einem Smart Grid«, sagt Dr. Martin Heidl von der Fronius Systemtechnik. Ziel ist es, ohne Leistungseinbußen mehr dezentral erzeugten Strom einzuspeisen als es ohne diese Maßnahmen möglich wäre.

Durch die Blindleistungsregelung, die der Wechselrichter von Fronius bereitstellen kann, bleibt die Netzspannung innerhalb der gewünschten Grenzen. Die direkte Kommunikation mit dem Smart Grid ermöglicht, dass die technisch ausgeklügelten Regelalgorithmen im Fronius Wechselrichter ferngesteuert beeinflusst werden können. Der Smart Grid Controller steuert mithilfe der Daten der Smart Meter den regelbaren Transformator sowie die Wechselrichter. Diese Regelung ermöglicht es, das Gesamtnetz hinsichtlich Spannungshaltung, maximaler Einspeisung und geringen Verlusten zu optimieren.

Ziel ist es, für den zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energieträger rechtzeitig gerüstet zu sein. Denn bis Ende 2015 sollen in Österreich jedes Jahr 6.000 neue Solarstromanlagen ans Netz gehen. Auf einen solchen Ansturm müssen die Stromnetze gefasst sein, starke und intelligente Netze müssen aufgebaut werde, um den sicheren Netzbetrieb und die maximale Versorgungssicherheit zu garantieren.  

Am Forschungsprojekt unter Leitung des AIT sind die Energie AG Oberösterreich Netz GmbH, Siemens AG Österreich, Linz Strom Netz GmbH, Salzburg Netz GmbH und BEWAG Netz GmbH beteiligt. Die Installationen starten im Frühjahr 2012. Das Gesamtprojekt ist auf eine Dauer von drei Jahren ausgelegt.




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