Der Umsatz des Windenergieanlagen-Herstellers Nordex stieg im Geschäftsjahr 2012 um 17,3 Prozent auf 1075,3 Mio. Euro (Vorjahr: 916,8 Mio. Euro). Ebenso wie das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und ohne Einmalaufwendungen (14,0 Mio. Euro, Vorjahr: -7,6 Mio. Euro) lag er im Rahmen der Erwartungen des Vorstands.
Dem vorläufigen Konzernabschluss zufolge resultiert der Umsatzanstieg vor allem aus dem starken Geschäftsverlauf in der Region EMEA. Allein hier legte Nordex um überdurchschnittliche 28 Prozent auf 868,9 Mio. Euro zu (Vorjahr: 678,6 Mio. Euro). Wesentliche Treiber waren die gute Auftragslage zum Jahresanfang und die zunehmende Nachfrage im Laufe des Jahres sowie eine Steigerung der Service-Umsätze um über 20 Prozent. Insgesamt überkompensierte Nordex in Europa den stagnierenden Umsatz seiner US-amerikanischen Tochtergesellschaft (191,6 Mio. Euro, Vorjahr: 200,7 Mio. Euro) sowie den Rückgang in Asien (14,8 Mio. Euro, Vorjahr: 37,5 Mio. Euro).
Die anhaltenden auslastungsbedingten Ergebnisbelastungen in Amerika und China sowie das deutlich rückläufige Neugeschäft in beiden Regionen veranlassten den Vorstand zu Reorganisationsmaßnahmen in den USA und in China. Dies betraf einerseits die Aufgabe der Produktion im chinesischen Rotorwerk Dongying, die das Konzernergebnis um -6,5 Mio. Euro belastete. Zudem plant Nordex, die Kapazitäten in den jeweiligen Montagewerken an das zu erwartende Auftragsvolumen anzupassen. Die mit der Strukturanpassung verbundenen Einmalaufwendungen in den USA und in China lagen in Summe bei 75,0 Mio. Euro. Hiervon entfielen 44,8 Mio. Euro auf die USA und 30 ,2 Mio. Euro auf China.
Die Verbesserung des operativen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Einmalaufwendungen auf 14,0 Mio. Euro (Vorjahr: -7,6 Mio. Euro) ging wesentlich auf die Realisierung von Skaleneffekten zurück. Zudem gelang es Nordex bei steigendem Geschäftsvolumen, seine Strukturkosten um knapp 8 Mio. Euro zu senken. Wesentliche Effekte gehen dabei auf den Personalaufwand und damit auf das im Jahr 2011 beschlossene Kostensenkungsprogramm zurück. Das EBIT nach Einmalaufwendungen betrug in Summe -61,1 Mio. Euro (Vorjahr: -27,0 Mio. Euro). Nach Abzug des Finanzergebnisses und Steuern belief sich der Konzernverlust auf -94,4 Mio. Euro (Vorjahr: -49,5 Mio. Euro).
Infolge der Abschreibungen und Einmalaufwendungen reduzierte sich die Eigenkapitalquote auf 26,2 Prozent (Vorjahr: 36,6 Prozent). Dagegen stiegen die liquiden Mittel des Konzerns um knapp 30 Prozent auf 274,8 Mio. Euro (Vorjahr: 212,0 Mio. Euro). Auch der operative Cashflow stieg dank des gezielten Working-Capital-Managements signifikant auf 141,1 Mio. Euro (Vorjahr: -47,3 Mio. Euro), entsprechend verbesserte sich die Working-Capital-Quote auf 8,7 Prozent (Vorjahr: 27,9 Prozent).
Die gute Geschäftsentwicklung in der Vertriebsregion EMEA schlug sich auch im Neugeschäft nieder. Insgesamt erzielte Nordex im Berichtsjahr einen Rekord-Auftragseingang in Höhe von 1268 Mio. Euro (Vorjahr: 1107 Mio. Euro). Mit einem Anteil von 94 Prozent stammte der Großteil dieser Aufträge aus Europa und Südafrika. So erhöhte die Nordex-Gruppe ihren Bestand fest finanzierter Aufträge gegen den Trend in der Windindustrie um gut 50 Prozent auf 1049 Mio. Euro (Vorjahr: 698 Mio. Euro). Darüber hinaus hatte sich das Unternehmen weitere bedingte Aufträge im Wert von rund 1,4 Mrd. Euro vertraglich gesichert (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro).
Auf dieser Basis geht Nordex für das laufende Jahr von weiterem Wachstum aus. Der Vorstand erwartet für das Jahr 2013 ein Umsatzvolumen zwischen 1,2 Mrd. und 1,3 Mrd. Euro. Dieses Umsatzziel ist bereits zu rund 80 Prozent über den festen Auftragsbestand abgedeckt. Wegen der in den USA und China eingeleiteten Reorganisationsmaßnahmen sowie der angestrebten Verbesserungen bei der Projektabwicklung und der bereits initiierten Produktkostensenkungen geht der Vorstand von einem Anstieg der EBIT-Marge auf 2 bis 3 Prozent aus. Zudem strebt der Vorstand für 2013 erneut einen positiven operativen Cashflow an.
Die genannten Kennzahlen sind vorläufig. Der endgültige Jahresabschluss wird voraussichtlich nach der Jahresabschlussprüfung am 25. März 2013 offengelegt.