Lücke in der Fachliteratur geschlossen

VDE veröffentlicht technischen Leitfaden zu Hochtemperaturleitern in der Stromübertragung

23. Juli 2013, 12:13 Uhr | Hagen Lang

Beim Einsatz in Strom-Freileitungen ermöglichen Hochtemperaturleiter eine 90 Prozent höhere Strombelastbarkeit gegenüber herkömmlichen Leiterseilen. Der jetzt veröffentlichte VDE- Leitfaden »Einsatz von Hochtemperaturleitern« etabliert sich als wichtiges deutschsprachiges Kompendium zum Thema.

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Trotz der Vorteile der neuen Technologie gibt es bis auf Pilotprojekte wie von RWE bislang wenig praktische Erfahrungen mit der neuen Technologie. Entsprechend dünn ist das Angebot verlässlicher Fachliteratur. Als Hilfestellung für Errichter und Betreiber von Hochtemperaturfernleitungen hat der VDE daher einen Leitfaden zum Thema veröffentlicht.

Hochtemperaturleiter können mit einer Temperatur von bis zu 210 °C betrieben werden, ohne, dass sie beschädigt werden, herkömmliche Leiter mit gleichem Leitungsquerschnitt vertragen nur 80 °C. Die Publikation »Einsatz von Hochtemperaturleitern« des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) fasst das vorhandene Wissen zu den neuen Leitungsseilen zusammen und bietet einen Leitfaden über die vorhandenen Leitertypen und –werkstoffe, sowie Anleitungen, wie sich existierende Normen und Berechnungsmodelle auf die neuen Leitungstypen übertragen lassen.

Der höheren Strombelastbarkeit der neuen Leiterseile stehen als Nachteil überproportional zunehmende stromabhängige Verluste gegenüber, weshalb sich die Hochtemperaturleiter eher für kurze Übertragungsstrecken eignen. Zu beachten sind weiterhin der höhere Blindleistungsbedarf und eventuell auftretende Stabilitätseinschränkungen.


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