BWE-Statistik zum 1. Halbjahr 2014 für Deutschland

Starker Ausbau der Onshore-Windenergie

29. Juli 2014, 18:44 Uhr | Andreas Knoll
Die Statistik der Deutschen WindGuard im Auftrag des VDMA-Fachverbands Power Systems und des BWE zeigt einen starken Ausbau der Onshore-Windenergie im 1. Halbjahr 2014 in Deutschland.
© Vestas

Im ersten Halbjahr 2014 wuchs der deutsche Markt für Onshore-Windenergieanlagen laut einer neuen Statistik um 66 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum: Die neu installierte Leistung betrug rund 1723 MW. Die Branche führt das starke Wachstum auf sich überlagernde Effekte zurück.

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Als Auslöser des Wachstums nennt der Bundesverband WindEnergie (BWE) die Unsicherheit im Vorfeld der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2.0) sowie messbare Flächenausweisungen in einigen Bundesländern. Auf lange Sicht müsse das EEG 3.0 im Rahmen des Strommarktdesigns für verlässliche Rahmenbedingungen und ein berechenbares Ausbauniveau sorgen.

Erhoben wurden die Zahlen von der Deutschen WindGuard im Auftrag des VDMA-Fachverbands Power Systems und des BWE. An Land wurden demnach rund 1723 MW Leistung neu installiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit knapp 1038 MW neu installierter Leistung entspricht dies einem Wachstum von 66 Prozent. »Ich würde von sich überlagernden und teilweise gegenseitig verstärkenden Effekten sprechen«, sagt Lars Bondo Krogsgaard, Vorstandsmitglied von VDMA Power Systems. »Wir spüren hier einen Vorzieheffekt durch die Verunsicherung in Folge der Strompreisdebatte und der Abstandsregelungen im Vorfeld der Novelle des EEG 2.0. Weil die Investoren unsicher waren, was das EEG 2014 bringen würde, haben sie Windenergieprojekte an Land mit Hochdruck realisiert.« Der Effekt ist bekannt, wurde laut BWE dieses Jahr aber noch potenziert. Denn einerseits hätten verschiedene Bundesländer viele neue Flächen für WEA ausgewiesen, die in der Folge 2014 genutzt worden seien. Andererseits habe die Branche wohl den Landtagen und deren Debatte um die Länderöffnungsklausel zuvorkommen wollen. Dem BWE zufolge könnten die Bundesländer bald eigene Regelkataloge zum Bau von Anlagen beschließen.

Zur Jahreshälfte lag das Geschäft mit Ersatzanlagen, das sogenannte Repowering, laut der Statistik bei mindestens 267 MW neuer Leistung, während im selben Zeitraum Anlagen mit mindestens 64 MW abgebaut worden sind. Bis zum Jahresende rechnet die deutsche Windindustrie an Land mit zwischen 3300 und 3700 MW neu installierter Brutto-Leistung. »Zum Jahresende werden voraussichtlich fast 26.000 Anlagen mit einer installierten Leistung von mindestens 37.000 MW ins deutsche Stromnetz einspeisen können«, führt BWE-Präsident Hermann Albers aus. »Das bedeutet für die Windenergie an Land einen weiteren Anstieg des Anteils an der Stromerzeugung auf dann bis zu 10 Prozent. Damit stabilisiert die preisgünstige Windenergie an Land den Strompreis und stützt angesichts stagnierender Zuwachszahlen bei der Fotovoltaik und einem erwarteten Einbruch bei Biomasse die Ausbauziele der Bundesregierung für die Erneuerbaren Energien.« Auf 2015 blickend erwarte er nicht mehr ganz so viel Dynamik.


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