Die britische Regierung will dafür sorgen, dass in Großbritannien bis 2019 53 Mio. intelligente Strom- und Gaszähler installiert sind, die französische Energieregulierungsbehörde CRE will durchsetzen, dass bis 2016 alle Stromverbraucher über Smart Meter verfügen.
In Deutschland hingegen ist bislang keine verpflichtende Einführung geplant.
Insgesamt prognostiziert Frost & Sullivan den Smart Meters in Europa ein Wachstum von 26 Prozent. Das Bild stellt sich aber in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich dar.
Während Schweden bereits im Jahr 2010 eine 100-prozentige Marktdurchdringung von intelligenten Zählern durchgesetzt hat und die Umstellung in Italien mit 33,5 Millionen installierten Smart-Meters bis zum Jahr 2010 fast vollständig vollzogen war, werden nun Frankreich, Spanien und Großbritannien die höchsten Wachstumsraten in Europa erzielen.
»Laut unserer Studie ist in Großbritannien von 2010 bis 2017 mit einem Wachstum des Liefervolumens von intelligenten Zählern von 109 Prozent zu rechnen«, erklärt Neha Vikash, Research Associate bei Frost & Sullivan. Das liege an den Plänen der britischen Regierung, 2014 eine Masseninstallation durchzuführen.
Wettbewerb in Europa verschärft sich
Der Wettbewerb auf dem europäischen Smart-Meter-Markt ist sehr ausgeprägt und dürfte sich durch den Einstieg von neuen Marktteilnehmern in Zukunft noch verstärken. Chinesische und andere asiatische Unternehmen werden voraussichtlich im kurz- bis mittelfristigen Zeitraum auf den Markt drängen. Echelon und Landis & Gyr hielten im Jahr 2010 fast 90 Prozent der Marktanteile und sind damit die marktbeherrschenden Unternehmen.
Der Betrieb von intelligenten Zählern ist von der Netzwerkarchitektur und den Protokollen abhängig. Die fehlende Standardisierung bei den Kommunikationsprotokollen führt zu Problemen bei der Interoperabilität.
»Hersteller, Versorgungsunternehmen, Netzwerkunternehmen, IKT-Unternehmen, Händler sowie Fernüberwachungs- und Automatisierungsunternehmen warten auf eine Standardisierung der Kommunikationsprotokolle«, erklärt Neha Vikash.
Standards ab 2020
Die Standardisierung soll bis 2020 wirksam werden, und ab diesem Zeitpunkt dürfte die Industrie rasant wachsen. Zurzeit stehen in Europa einige Länder kurz vor der Vollendung der Umstellung (z.B. Dänemark und Finnland), während andere nur langsam mit der Installation der intelligenten Zähler vorankommen. Einige Länder haben keine verbindlichen Regelungen. Der starken Divergenz im Ausmaß der Smart-Meter-Implementierung in den verschiedenen europäischen Staaten liegt die Frage zugrunde, wer eigentlich für die Smart-Meter-Einführung zuständig ist, die Regierung oder die Industrie.
Frost & Sullivan hat kürzlich eine Webkonferenz mit dem »Titel The Smart Meter Run – Europe Gears Up to Meet the Roll Out Deadline« organisiert. Das Webinar gibt einen Überblick über die Forschungsergebnisse von Neha Vikash und liefert eine Analyse der bestehenden Marktverhältnisse, der aktuellen Situation in verschiedenen Ländern in Bezug auf die Smart-Meter-Einführung, eine Untersuchung der Spitzenreiter und der Marktanteile, sowie die derzeitigen und zukünftigen Trends des Marktes.
Wer weitere Informationen wünscht, kann sich an katja.feick@frost.com wenden. In Kürze wird Frost & Sullivan eine Studie über die europäischen Smart-Meter-Märkte veröffentlichen.