Nach Scheitern von Auftragsverhandlungen

S.A.G. Solarstrom: Rating ausgesetzt, Geschäftsmodell auf der Kippe

9. Dezember 2013, 12:19 Uhr | Hagen Lang
Das Solargeschäft verregnet: Steigende Projektkosten der S.A.G. Solarstrom AG.
© Stefano Paltera / U.S. Department of Energy

Das Solargeschäft der Freiburger S.A.G.Solarstrom AG steht nach dem Scheitern von Verhandlungen um einen Großauftrag ganz auf dem Prüfstand. Die Creditreform Rating AG hat der Solarstrom AG mittlerweile das Unternehmensrating entzogen.

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Die S.A.G. Solarstrom AG kündigte in den vergangenen Wochen erhebliche Anpassungen ihrer Ergebniserwartungen für das Geschäftsjahr 2013 an. Geplante Projekte könnten nicht, oder nicht innerhalb der geplanten Zeiträume abgeschlossen werden. Wegen »der Branchensituation in Europa, die von einem Markteinbruch von über 50 Prozent gekennzeichnet ist, kann das Installationsvolumen dieser Projekte bis Jahresende nicht durch andere Projekte kompensiert werden«, teilte die Solarstrom AG Ende November mit.

Installations- und Absatzvolumen 2013 würden erheblich unter den Planungen bleiben. Insbesondere das Scheitern von Projektverhandlungen über Verträge im dreistelligen MW-Bereich sorgte vergangene Woche für Aufsehen. Gescheitert waren Geschäftsverhandlungen in Großbritannien in einer Größenordnung von 117 MW vor allem an den »Anzahlungs- und Vertragserfüllungsbürgschaften vor Projektbeginn sowie Gewährleistungsbürgschaften nach Projektabschluss, die für diese Projekte von der S.A.G. Solarstrom AG zu stellen waren«. Dies war Anlass dafür, dass die Creditreform Rating AG der S.A.G. Solarstrom AG vergangenen Freitag das Unternehmensrating entzog.

Man werde, hieß es in einer Pressemitteilung, der S.A.G. Solarstrom AG »den Geschäftsbereich Anlagenbau auf den Prüfstand stellen«, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Auftraggeber verlangten vor Projektbeginn mittlerweile Bürgschaften in Höhe von bis zu 20 Prozent des Projektvolumens und bis zu 10 Prozent Gewährleistungsbürgschaften nach Projektabschluss. Solche Kapitalbindungen stünden zusammen mit den Risiken der Großprojekte in keinem angemessenen Verhältnis zu den erzielbaren Margen mehr. Gegenüber dem pv magazin erklärte ein Sprecher des Freiburger Konzerns, es sei denkbar, dass man sich wegen der eskalierenden Projektkosten ganz aus dem Solargeschäft zurückziehen werde. 


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