Smart Metering funktioniert – davon sind die Gemeindewerke Nümbrecht (GWN) überzeugt. Nun startet der kommunale Energieversorger einen Rollout der intelligenten Zähltechnik im gesamten Versorgungsgebiet: In drei Phasen sollen bis 2014 alle Haushalte mit digitalen Zählern ausgestattet sein.
Das nordrhein-westfälische Energieversorgungsunternehmen GWN hat sich zu einem flächendeckenden Einsatz von Smart Metering entschlossen. Rund 6000 Meterus-Stromzähler werden ab Anfang 2012 im Nümbrechter Versorgungsgebiet installiert. Unterstützt wird der Energieversorger dabei von der EVB, die die neuen Echelon-Zähler liefert und den Rollout begleitet. 2014 sollen alle Haushalte auf die intelligente Zählertechnologie umgestellt sein. Die Verbrauchsdaten und Steuerungsbefehle werden mittels Powerline-Technik (PLC) übertragen.
Positive Effekte erwartet sich die GWN aus der Prozess- und Beschaffungsoptimierung: »Smart Metering ist effektiv, wenn alle Prozesse entlang der Wertschöpfungskette automatisch ablaufen. Das ist unser Ziel«, betont die Leiterin der Gemeindewerke. Voraussetzung hierfür sei eine gut funktionierende Smart-Metering-Infrastruktur mit einer universellen Kommunikationslösung im Hintergrund. Hier kommt die Meterus-Middleware der EVB zum Einsatz: Sie vereint verschiedene Messgeräteinfrastrukturen und stellt die Daten und Funktionen anderen Systemanwendungen, wie zum Beispiel Abrechnungs- und CRM-Systemen, gezielt zur Verfügung. Der Vorteil: Das Meterus-System kann nicht nur viele Messpunkte einbinden, sondern es erfasst den realen Zählerstand täglich, stündlich oder im 15-Minuten-Takt und stellt diese zu Tages-, Monats- und Jahreswerten zusammen. Damit stehen aktuelle Verbrauchsdaten zur Verfügung, die das Meterus-System maßgeschneidert für die jeweiligen Systemanwendungen aufbereitet und automatisch an diese weiterleitet.
Herzstück der Meterus-Middleware in der Kommunikation zwischen Messgeräteinfrastruktur und datenverarbeitender Software des EVU ist der Meterus-Server. Für die EVU-Software, aber auch für die Webserver des EVU-Kundenportals, stehen die Werte und Funktionen der jeweiligen Messgeräte an einer standardisierten Schnittstelle bereit. Der Meterus-Server übernimmt die Haltung der Daten, die Archivierung und die Aufbereitung für den Abruf an der Meterus-Schnittstelle. Alle in die Meterus-Kommunikationslösung eingebundenen Messgeräte werden dabei zu einem »virtuellen Zähler« vereinheitlicht. Dadurch wird die Messgeräteinfrastruktur von den Prozessbackends unabhängig. Der Datenaustausch an der Schnittstelle erfolgt über XML-Befehle. Geschützt wird der Zugriff auf Daten und Funktionen über ein regelbasiertes Rechtesystem. So erhalten Systeme und Mitarbeiter von EVU und Netzbetreibern nur Zugang zu Informationen, die sie für die Bewältigung ihrer Aufgaben benötigen.