Das Unternehmen Suco Robert Scheuffele in Bietigheim-Bissingen hat auf Basis einer konventionellen Fliehkraftbremse eine Sicherheitsbremse entwickelt, die Klein-Windenergieanlagen (KWEA) zuverlässig vor Sturmschäden durch Überdrehzahlen schützen kann.
KWEA sind konstruktiv meist nur für schwache bis mittlere Windgeschwindigkeiten ausgelegt. Stürme und Orkane können deshalb zu unzulässig hohen Rotordrehzahlen führen und den Rotor beschädigen oder gar zerstören. Um dies zu verhindern, wird die Maximaldrehzahl des Rotors überwacht und bei Überschreiten eine Abbremsung des Rotors ausgelöst. Erst wenn die Windgeschwindigkeit wieder abgenommen hat, darf die Rotorbremse wieder freigegeben werden. Diese Überwachung bedarf üblicherweise eines entsprechend großen Mechanik-Aufwands oder erfordert bei elektronischen Systemen eine dauerhafte Zuführung elektrischer Energie, die aus dem Netzanschluss bereitgestellt werden muss.
Suco hat mit der Weiterentwicklung einer konventionellen Fliehkraftbremse einen völlig anderen Lösungsansatz gewählt und die Technik zum Patent angemeldet. Im Gegensatz zu einer normalen Fliehkraftbremse, die ab einer definierten Drehzahl bremsend eingreift und damit eine Überdrehzahl verhindert, aber keine Bremsung bis zum Stillstand ermöglicht, hat das Unternehmen bei der neuen Sicherheitsbremse nach eigenen Angaben genau diese Anforderung erfüllt.
Nach dem Prinzip einer Fliehkraftbremse hat Suco eine rein mechanische Bremse entwickelt, die im Falle eines Sturms bzw. bei hohen Windgeschwindigkeiten eine sichere Bremsung des Rotors bis zum Stillstand ohne externe Strom- oder Energieversorgung ermöglicht. Ein thermisches Element stellt den selbständigen Wiederanlauf des Rotors, d.h. die Freigabe der Rotorbremse, vollautomatisch sicher. Eine manuelle Entsperrung der Bremse ist somit nicht erforderlich.
Die Sicherheitsbremse lässt sich für fast alle KWEA individuell an die beim Kunden vorhandene Konstruktion anpassen. Anwendung findet sie in KWEA zur autarken Versorgung von Gebäuden und anderen Einrichtungen, die wegen der vorliegenden Infrastruktur nicht immer an das öffentliche Netz angeschlossen sind.