Der deutsche Onshore-Windenergie-Markt 2015

Hohe Ausbauzahlen, aber wachsende Verunsicherung

27. Januar 2016, 13:48 Uhr | Andreas Knoll
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Deutsche WEA-Hersteller mit starker Position am Weltmarkt

Die Windenergie an Land erlebte laut Branchenschätzungen 2015 ein großes weltweites Marktwachstum von mindestens 55.000 Megawatt, also einen Zuwachs von mehr als 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr (50.000 Megawatt). Hersteller aus Deutschland hatten und haben demnach mit einem Weltmarktanteil von über 20 Prozent eine exzellente Position. Etwa zwei Drittel ihrer Produktion gingen im Jahr 2015 in den Export. Diese Werte beruhen auf Zahlen einer Analyse für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Direkt und indirekt beschäftigte die deutsche Onshore-Windindustrie demnach bereits 2014 etwa 130.500 Menschen und erwirtschaftete ein Umsatzvolumen von 11,8 Milliarden Euro. Bisher verdankte sie diese Stellung substantiell der positiven Entwicklung des deutschen Marktes als ihrem Heimatmarkt. »Das EEG 2016 macht jenseits der Unsicherheiten beim Ausschreibungsvolumen an vielen Stellen gute Vorschläge zur Sicherung von Innovationsführerschaft, Exporterfolg und industrieller Produktion am Standort Deutschland«, führte Zelinger aus. »Darauf gilt es aufzubauen, etwa bei der Prototypenregelung.«

Der Blick auf die Bundesländer zeigt laut BWE und VDMA Power Systems, dass sich im Jahr 2015 Baden-Württemberg gut entwickelt habe. Dort scheine der Knoten geplatzt zu sein. Bayern habe trotz Abstandsregelung einen nur moderaten Rückgang gesehen, weil auf Basis alter Genehmigungsanträge gebaut werde. Positiv gestalte sich der Zubau in Nordrhein-Westfalen. Der Rückgang in Schleswig-Holstein hänge auch an einer unsicheren Entwicklung der Flächen. »Wir sehen wieder einmal, dass der Schlüssel für den Ausbau der Windenergie an Land rechtssicher vorgeplante Flächen sind«, sagte der Präsident des BWE, Hermann Albers. »Die Vorarbeit für die Regionalplanung benötigt Zeit, das sich anschließende Genehmigungsverfahren des Einzelprojekts ebenfalls. Der sich im Planungsverlauf immer wieder verändernde gesetzliche Rahmen macht es Projektierern schwer, Risiken abzuschätzen. Die Debatte um mögliche Korridore unter Ausschreibungen verschärft diese Situation. Das bedroht gerade kleine Akteure und Bürgergenossenschaften, die wir für die Akzeptanz und die Verankerung der Energiewende vor Ort aber dringend benötigen. Wir appellieren an die Bundesregierung, die von Brüssel zugelassenen Ausnahmen für diese Akteure zu nutzen.«


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