Windenergie-Markt 2000 MW über Prognose

Ersatz älterer Anlagen scheint anzuziehen

7. März 2012, 12:55 Uhr | Carola Tesche
Die Windenergiebranche, zunehmend ein lukrativer Markt für den deutschen Maschinenbau und seine Zulieferer.
© Repower

Nach aktuellen Erhebungen des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI), Berlin, kamen allein im vergangenen Jahr in Deutschland 895 (2010: 754) Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2007 MW (2010: 1551 MW) hinzu. Das sind 456 MW mehr als 2010 und entspricht einem Zuwachs von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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Damit liegt der Zubau voraussichtlich im Trend des Weltmarktes, der in 2011 die prognostizierten 40 000 MW um rund 2000 MW überschritten haben dürfte. Fast die Hälfte davon wurde - wie auch schon 2010 - in China installiert.

Auch das Repowering, also der Ersatz älterer Anlagen durch leistungsfähigere neue, scheine anzuziehen. Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE): »Hier ist seit einigen Jahren eine stetige Steigerung zu vermerken, in 2011 sogar um 30 Prozent, womit das Repowering zu einer relevanten Größe für die Neuinstallationen wird«. Konkret: 170 alte Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 123 MW wurden durch 95 neue Windenergieanlagen mit 238 (2010: 183) MW ersetzt.

Investitionen in Windenergie kommen vor allem dem Mittelstand zugute. Das ergab eine Untersuchung von Pricewaterhousecoopers (PWC) speziell der Offshore-Windenergie »Derzeit entfallen rund 90 Prozent der Wertschöpfung in der Branche auf kleine und mittelgroße Unternehmen«, sagt Dr. Thomas Ull, Mittelstandsexperte bei PWC in Bremen.

Die Unternehmensberater kamen in ihrer Studie zu dem Schluss, dass sich die Umsätze mit der auf dem Meer erzeugten Windenergie bis zum Jahr 2021 von 5,9 Mrd. Euro in 2010 auf 22,4 Mrd. Euro fast vervierfachen werden. Davon profitierten nicht nur Unternehmen in küstennahen Bundesländern. Insbesondere im Bereich Anlagenbau, auf den etwa 60 Prozent der Erlöse in der Offshore-Wertschöpfungskette entfallen, haben fast 40 Prozent der Hersteller ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Baden-Württemberg. Aber auch an Land ist mit einem kräftigen Ausbau zu rechnen, zumal viele Kommunen gerade entdecken, dass sich mit Strom aus Wind ordentlich Geld verdienen lässt.


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