Bosch Thermotechnik, Buderus Immobilien (BIG) und Schwörer Haus haben in Wetzlar ein Einfamilienhaus errichtet, das durch PV-Anlage, effiziente Heizung und Dämmung sowie sparsame Hausgeräte dem erwarteten Energiebedarf von 7550 kWh pro Jahr eine voraussichtliche Stromerzeugung von 9100 kWh gegenüberstellt.
Eine optimierte Gebäudehülle und die Nutzung von Restenergieströmen erlauben es, den Energieverbrauch gering zu halten. Damit das Gebäude selbst so viel Strom wie möglich erzeugt, ist es mit einer PV-Anlage, einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und einer Elektro-Wärmepumpe mit einer Leistung von bis zu 9 kW ausgestattet. Hinzu kommen verbrauchsarme Hausgeräte der Energieeffizienzklasse A++.
Die Maßnahmen senken den Primärenergiebedarf des Gebäudes mit 160 qm Wohnfläche für Heizen und Warmwasser gegenüber einem herkömmlichen Gebäude von 91 auf unter 50 kWh pro qm und Jahr. Die auf dem Dach angebrachten PV-Module mit einer Leistung von 10,8 kWp erzeugen so viel Strom, dass sich auf das Jahr gerechnet eine positive Energiebilanz ergibt. Damit kann auch der Bedarf von vier eBikes gedeckt werden, die den Mietern zur Verfügung stehen. Im Vergleich zu einem Standardneubau betragen die Mehrkosten rund 35.000 Euro für die PV.
»Etwa 40 Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen entfallen auf Gebäude«, sagt Uwe Glock, Vorsitzender des Bereichsvorstands Bosch Thermotechnik. »Rund 85 Prozent des Energieverbrauchs entfallen auf das Bereitstellen von Raumwärme und die Warmwasserbereitung. Der Anteil des Stroms ist mit rund 15 Prozent hingegen recht gering.« Diese Diskrepanz führt Glock auf den technischen Zustand der Heizanlagen zurück: »Nur 13 Prozent der 17,8 Mio. Heizungsanlagen hierzulande sind auf dem aktuellen technischen Stand. Durch den Austausch der ineffizienten Anlagen ließen sich jährlich bis zu 55 Mio. t CO2 einsparen.«