Die SF6-freien Ringkabelstationen des Typs Xiria (12-24 kV) hat Eaton jetzt automatisiert: Die Remote-Terminal-Unit (RTU) erlaubt es EVU, wichtige Netzdaten zu erfassen, zu verarbeiten, zu speichern und zu übertragen. Damit können sie ihr Mittelspannungsnetz besser kontrollieren und die Netzverfügbarkeit erhöhen.
Das RTU-Gerät hat Eaton speziell für Anwendungen mit Ringkabelstationen entwickelt. Damit können bis zu fünf Xiria-Felder gesteuert und überwacht werden. Zur Verfügung stehen zwei verschiedene Varianten: Zum einen bietet die Semi-Automated Xiria (SA) Fernwirkfunktionen, Schutzfunktionen und viele Kommunikationsmerkmale (nach IEC 60870-5-104, Modbus RTU). Zum anderen kann mit der Version Fully-Automated Xiria (FA) am Mittelspannungsnetz und transformatorseitig gemessen und gesteuert werden (Spannung, Strom, Richtung). Durch die Strom- und Spannungsmessung auf der Niederspannungsseite und den Vergleich mit den Daten der intelligenten Zähler lassen sich Unregelmäßigkeiten wie etwa aufgrund eines Fehlers oder einer illegalen Stromabzapfung leicht erkennen.
Zur Funktionalität der RTU gehören auch Alarmfunktionen sowie die Protokollierung von Ereignissen und Daten. Die Programmierung erfolgt einfach nach IEC/EN 61131-3. Darüber hinaus sind die Geräte mit einer Ethernet-Schnittstelle und einem Funkmodem ausgestattet, die eine Überwachung und Konfiguration über eine beliebige Internet-Schnittstelle erlauben.
Die Xiria RMU meldet automatisch eine Besonderheit im Netz an die Leitzentrale, sobald sie erkannt wird. Das SCADA-System visualisiert die entsprechenden Alarme und Warnungen, so dass das Betriebspersonal die geeigneten Maßnahmen zur Lösung des Fehlers und zur Vermeidung weiterer Probleme treffen kann. Durch Verwendung von Stromrichtungsanzeigern und zusätzlicher Logik können Ausfälle sekundenschnell behoben werden, so dass die Störung für den Kunden minimiert wird.
Damit eignet sich die Mittelspannungsschaltanlage Xiria von Eaton für den Einsatz in Ringkabelstationen und in Industrieschaltgeräten. Die Vakuum- und Feststoffisolierungstechniken von Eaton erlauben es, auf die Verwendung vom umweltschädlichen SF6-Isoliergas zu verzichten.
Der Trend zur dezentralen Energieerzeugung aus nachhaltigen Quellen führt dazu, dass der Strom an verschiedenen und variablen Anschlusspunkten ins Netz eingespeist wird. Deshalb ist ein intelligentes Energiemanagement erforderlich. Besonders auf der Mittelspannungsebene ist die Automatisierung der Schaltgeräte dringend notwendig, damit die EVUs ausführliche Informationen über die Betriebsparameter am Netz erhalten können. Durch die Automatisierung ist die Meldung von Netzausfällen durch Kunden sowie der Vor-Ort-Einsatz von Service-Technikern an der Umspannstation nicht mehr erforderlich. Außerdem wird dadurch die Diagnose effizienter und somit die Nichverfügbarkeit (SAIDI) und Unterbrechungshäufigkeit (SAIFI) nach IEEE-Standards wesentlich erhöht.