Gibt es neue innovative Technologien die den Markt nachhaltig verändern könnten?
Die Technologien sind weitestgehend alle bekannt – viele auch erprobt. Innovationen werden sich vor allem darum drehen, Kosten und Wirkungsgrade zu verbessern sowie bestehende Speicher zu nutzen. Eine nachhaltige Wirkung auf den Markt hat in einzelnen Marktsegmenten vor allem die Vernetzung von Speichern – das verdeutlichen auch Beispiele wie Elektromobilität oder Power-to-Heat. Mit Power-to-Heat oder Elektromobilität werden bereits jetzt oder zukünftig vorhandene Speicher mit dem Stromüberangebot »vernetzt«, es ist also keine bzw. nur eine vergleichsweise geringe Investition notwendig. Man kann z.B. einen Elektroheizstab in einen vorhandenen Heißwasserkessel einbauen – Elektroautos verfügen ohnehin über eine Batterie.
Welche Player spielen im Markt der Energiespeicherproduktion die größte Rolle?
Gegenwärtig befinden sich die Elektronik- und Batteriehersteller bei der Stromspeicherung in einer führenden Rolle. Noch bedeutender ist allerdings die Integration und Anwendung dieser Technologien. Hier sind Unternehmen wie Siemens, Bosch und GE ebenso zu sehen wie die Hersteller von Gebäudeautomation und Autohersteller – auch neue Player wie Tesla.
Der Elektroauto-Pionier Tesla will in Kooperation mit Lichtblick den Energiespeicher »Powerwall“ auch an Privathaushalte in Deutschland vertreiben. Wie schätzen Sie das Marktpotenzial dafür ein? Ist die Nachfrage überhaupt gegeben?
Bislang »rechnen« sich für Haushalte einfache Blei-Akkus. Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass ein Hochleistungs-Akku für Elektroautos eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung für die Haushaltsanwendung ist – es handelt sich hierbei eher um ein Prestigeprodukt.
Kann Tesla den etablierten Herstellern (Sonnenbatterie etc.) damit gefährlich werden?
Sofern sie die Kosten nicht signifikant senken können, dürfte das keine Gefahr sein. Wenn Tesla einen Blei-Akku anbietet, wäre das ein nett verpacktes »Me-too-Produkt«.