Reichen die heute im Verkauf befindlichen Smart-Meter-Systeme aus?
Leider noch nicht, sie dienen meist nur dem automatisiertem Auslesen der Zähler und somit erst einmal dem Energieversorger. Die heute im Markt befindlichen Visulisierungssysteme sind noch unzureichend. Insbesondere fehlt aber allen heutigen Smart-Meter-Ansätzen noch das Thema Lastmanagement, also genau jener Automatismus, der die Geräte dann anschaltet, wenn der Strom günstig ist.
In Deutschland werden aktuell in sechs Modellregionen solche Lösungen erprobt, Details siehe www.E-Energy.de.
Deutschland wird dadurch eine Lead-Funktion einnehmen und hat zum ersten Mal seit Jahren wieder die Chance, im Weltmarkt eine führende Rolle zu spielen.
Wie könnte in Zukunft ein Lastmanagement aussehen?
Die einfachste Art ist sicher, dem Endgerät eine Art Energievorhersage zu übermitteln (ähnlich einer Wettervorhersage), aus der hervorgeht, was die Energie jetzt kostet, woher sie kommt und wie sich das Ganze in den nächsten Stunden entwickelt. Das Gerät selber interpretiert diese Vorhersage und optimiert seine Prozesslogik auf diese Vorhersage. Wir entwickeln solche Geräte derzeit mit großen Herstellern aus dem Bereich der Weiße Ware und der Heizungstechnik. Nötig hierfür: Ein standardisiertes Preis- und Tarifmodell, an dem wir mit sehr gutem Fortschritt auf nationaler, aber auch auf europäischer und internationaler Ebene arbeiten.
Besser, aber auch komplexer wäre ein lokales, im Haus befindliches Energiemanagementsystem, das ähnlich wie ein Dirigent, der ein Orchester von vielen selbständigen Individuen leitet, in einem Haushalt die Geräte steuern kann.
Auch hier müssen standardisierte Wege der Beeinflussung gefunden werden, wir arbeiten hier sehr aktiv sowohl mit den Normungsgremien aber ebenso intensiv mit der Geräteindustrie zusammen.
Wie schnell muss sich eine solche Lösung für den Endkunden bezahlt machen?
Die Frage nach der Amortisation halte ich für wenig zielführend. Wenn wir den Ausstieg aus der Kernenergie wollen, benötigen wir Techniken wie Lastmanagement, benötigen wir Projekte wie E-Energy und Technologien wie den EEBus. Das ist also keine Frage der Bezahlbarkeit sondern eine Frage, ob wir den Umbau hin zu regenerativen Energien ernst nehmen. Eine Amortisation nach drei bis fünf Jahren sehe ich davon unabhängig als realistisch an.