Caterva GmbH

Ein System - drei Nutznießer

22. Februar 2016, 23:02 Uhr | Hagen Lang
© Caterva GmbH

Das Konzept »20 Jahre Freistrom« der Pullacher Caterva GmbH integriert die Bedürfnisse der unterschiedlichen Marktteilnehmer. Privatkunden steigern ihren Eigenstromanteil, Energieversorger können trotzt schrumpfenden Kerngeschäfts Kunden langfristig an sich binden und es dient der Netzstabilität.

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Kern des auf der E-world präsentierten caterva-»Freistrom«-Angebots ist eine Kombination aus PV-Anlage und 20kW/21kWh-Energiespeicher, der sogenannten »Caterva-Sonne«, deren Operabilität Caterva mit einem zwanzigjährigen Wartungsvertrag sicherstellt. Die Käufer (Privatkunden) erhöhen damit ihren Eingenstromverbrauchsanteil. Gleichzeitig werden die Speicher von der Caterva GmbH zu einem virtuellen Großspeicher zusammengefasst, dem »Caterva-Sonnensystem«, und bieten am Markt Primärregelleistung an, was das Stromnetz stützt und zusätzliche Erlöse erwirtschaftet.

Dadurch ist das System insgesamt wirtschaftlicher als »normale« PV-Speicher. Mit dem Angebot dieser Systeme können Energieversorger ihre Kunden in Zeiten abnehmenden Kerngeschäfts und schneller Wechselbereitschaft zudem dauerhaft an sich binden. Caterva-Geschäftsführer Markus Brehler erläutert im Gespräch die Vorteile des Systems für die Marktbeteiligten.

2015 wurden die Speicher für die Erbringung von Primärregelleistung im Rahmen des vom Freistaat Bayern geförderten und der N-ERGIE Nürnberg geleiteten Projektes »SWARM« für diese Aufgabe präqualifiziert. Die Lithium-Ionen-Akkus der 65 verwendeten Speicher im Projekt lieferte die Saft Batterien GmbH, die Leistungselektronik kam von Siemens. Eine Steuereinheit in jedem Speicher sorgt dafür, dass diese auf Veränderungen der Netzfrequenz autark reagieren. Die »Schwarmkoordination« zur Bereitstellung der Primärregelleistung erfolgte in der Leitzentrale bei Caterva, mit den einzelnen Speichern per UMTS-Netz verbunden. Die dauerhafte Bedienung und Kontrolle des virtuellen Großspeichers leistete die N-ERGIE.

Die Präqualifikation der Speicher für die Erbringung von Primärregelleistung der 65 Caterva-Energiespeicher führte die TenneT TSO GmbH in Abstimmung mit den anderen deutschen Übertragungsnetzbetreibern durch. Im sogenannten »ÜNB-Doppelhöckertest« erbrachte der Caterva-Speicherschwarm den Beweis, dass er in positiver und negativer Richtung für zweimal 15 Minuten die Regelleistung konstant erbrachte. Primärregelleistung muss innerhalb von 30 Sekunden bereitgestellt werden.


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