Als interessante Alternative mit quasi komplementären Eigenschaften bieten sich Drehgeber mit magnetischem Messprinzip (Magnetgeber) an. Durch ihre Unempfindlichkeit gegenüber Schock und Vibration sowie gegen Schmutz, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit können Magnetgeber in Windkraftanlagen vor allem dort eingesetzt werden, wo die Lebensdauer der optischen Drehgeber trotz aufwändiger Schutzgehäuse eingeschränkt ist. Die magnetische Teilung des auf der drehenden Welle befestigten Polrads ist durch eine spezielle Bandage geschützt. Die Elektronik ist im Abtastkopf mit hoher Schutzart integriert und kann bei Bedarf komplett vergossen werden. Durch den zweiteiligen Systemaufbau mit Polrad und Abtastkopf können Magnetgeber ohne aufwändiges Schutzgehäuse und zusätzliche Kugellager eingesetzt werden – eine quasi verschleißfreie Lösung mit extrem langer Lebensdauer.
»Der mögliche Verzicht auf Schutzgehäuse und Kugellager führt zu einer deutlich höheren konstruktiven Freiheit für Magnetgebersysteme«, betont Brandenburger. »Dadurch ist eine Vielzahl an individuellen Bauformen möglich, jeweils optimal abgestimmt auf die Anforderungen der Kundenanwendung.«
Ergänzend zum Standardsystem mit ungeteiltem Polrad hat Johannes Hübner Giessen eine neuartige, zum Patent angemeldete Lösung mit geteiltem Polrad entwickelt. Die beiden Polradhälften können aus radialer Richtung direkt am Einbauort montiert werden, ohne dass ein freies Wellenende nötig ist. Dadurch eignet sich das Magnetgebersystem mit geteiltem Polrad (MAG-G) auch für Nachrüstungen oder Modernisierungen.
Abhängig von den konstruktiven Gegebenheiten kann der Anwender aus verschiedenen Polrad-Befestigungsvarianten wie Schraub-, Heißschrumpf-, Spannelement-, Spannscheiben- oder Toleranzhülsenmontage wählen. Als elektrische Ausgangssignale stehen Sinus-, Inkremental- sowie Absolutwertsignale zur Verfügung.