Überblick: Neues aus der PC-Messtechnik

21. Januar 2009, 13:14 Uhr | Wolfgang Hascher
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Acht Kanäle reichen oftmals

Ein sehr schnelles FIFO-Dateninterface (bis zu 245 Mbyte/s) ermöglicht es zusammen mit der Option „Multiple Recording“ sowie dem großen On-board-Speicher (vollständig genutzt als FIFO-Puffer), kontinuierlich für mehrere Stunden z.B. bei jedem erkannten Triggerereignis Datensegmente aufzunehmen. Die Option „Multiple Recording“ kann mit Preund Post-Trigger, einem erweiterten Trigger-Delay sowie den praxisgerechten Triggermodi an nahezu jede Anwendung angepasst werden. Diese Option lässt sich zusätzlich mit der Option „Timestamp“ kombinieren, um zu jedem erkannten Triggerereignis einen Zeitstempel relativ zum internen Takt oder sogar in Relation zu einem externen Zeitsignal zu speichern.

Geliefert werden die Karten dieser Serie wird mit Windows-2000/ XP/XP64/Vista/Vista64- und Linux-32/64-bit-Treibern, einem Satz von Programmierbeispielen sowie der Basisversion von „SBench 6“, einer neu entwickelten und das Handling von mehreren GByte an Daten unterstützenden Digitizer-Software des gleichen Herstellers. Die bestehenden SPCM-Treiber werden für die Programmierung der Karten verwendet und erlauben die flexible Anpassung an beliebige Applikationen. Zusammen mit den Treibern wird eine Reihe von Beispielen geliefert, die verschiedene Aufzeichnungsfunktionen in Visual C++, Borland C++, Gnu C++, Visual Basic, VB.NET, Delphi, C# und J# zeigen.

Oft braucht man zur automatischen Temperaturüberwachung (oder zur Spannungserfassung und Widerstandsmessung) nicht gerade 32 oder mehr Kanäle; manchmal reichen auch acht. Für derartige technisch und kostenmäßig angepasste Anforderungen hat Data Translation (www.datatranslation.de) seine Temperaturmessgeräte-Serie TEMPpoint um ein Lowcost-Modell mit nur acht Eingangskanälen ergänzt (Bild 2). Auch die neue Version verfügt aber über je einen separaten 24-bit-A/D-Wandler pro Kanal (Abtastfrequenz bis zu 10 Hz) und ist in vier Ausführungen erhältlich: mit USB- oder Ethernet-Anschluss (inkl. integriertem Web-Server) und mit Thermoelement- oder RTD-Eingängen. Im Prinzip umfasst die gesamte Gerätefamilie damit nun Modelle mit 8, 16, 24, 32, 40 oder 48 Kanälen. Für Applikationen, die noch mehr Kanäle erfordern, lassen sich mehrere Geräte kombinieren. In den Vertrieb kommen die Erfassungssysteme als Tischmodelle oder als 19-Zoll-Einbauvarianten; für Genauigkeit und Signalintegrität sorgen neben der 24-bit-A/D-Wandlertechnik auch eine Kaltstellenkompensation je Kanal, eine automatische Kalibrierung und die galvanische Isolation aller Kanäle gegeneinander bis zu einer Spannung von 1000 V. Über abnehmbare Schraubklemmen lassen sich – je nach Modell – die üblichen RTD-Sensoren (Pt100, Pt500, Pt1000) mit 2-, 3- oder 4-Draht-Technik anschließen. Für die Thermoelemente wird der übliche Omega-Cu-Cu-Stecker verwendet. Die Linearisierung für die Sensortypen B, E, J, K, N, R, S und T erfolgt automatisch. Alle Versionen verfügen zudem über acht opto-isolierte digitale Ein- und acht opto-isolierte digitale Ausgänge z.B. für die Ansteuerung von Relais; sie werden mit Software messbereit geliefert. Die web-basierte Anwendung ermöglicht die einfache Erfassung, Visualisierung, Speicherung und Auswertung der Messdaten. Darüber hinaus sind die Überwachung von Grenzwerten und die Steuerung externer Funktionen möglich.

Automatisierungs-Controller recht kompakt

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Bild 2. Kostenangepasste Temperaturerfassung, wenn z.B. nur acht Temperaturkanäle nötig sind: das Low-Cost-Modell der TEMPpoint-Serie.

Einige Weiterentwicklungen wurden der Adam-5000-Serie von Advantech (Vertrieb: www.bmc.de) gegönnt; diese programmierbaren Automation-Controller für den harten industriellen Einsatz (Bild 3) kommen nun als ADAM-5550-Serie in den Markt. In Verbindung mit den steckbaren I/OModulen, der Multiprog-KW-Software und der Netzwerkintegrations-Möglichkeit eröffnen sich zahlreiche Anwendungsvarianten. Das Grundgerät ist ausgestattet mit einem AMD-Prozessor GeodeGX533, einer internen CF-Card, zwei LAN-, zwei USB-, vier seriellen Schnittstellen und einem VGA-Anschluss; als Betriebssystem arbeitet Windows CE 5.0.

100 m kein Problem: High-Speed-I/O über große Distanzen

Interessant für die Anwendung in großflächig verteilten Messsystemen könnte ein von National Instruments (www.ni.com) entwickeltes, deterministisch arbeitendes Ethernet-Erweiterungsmodul für Steuer- und Regelsysteme mit hoher Kanalanzahl sein. Es nennt sich NI 9144 (Bild 4) und unterstützt Analog- und Digital-I/O-Module verschiedener Bauserien des gleichen Herstellers. Letztlich ist es eine Hochgeschwindigkeits-I/O-Erweiterung für Anwendungen wie beispielsweise verteilte Steuerungen und Regelungen sowie Automatisierungssysteme.

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Bild 3. Eine Reihe an Anwendungsmöglichkeiten bieten sich den robusten Automation-Controllern der neuen ADAM-5550-Serie.

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