Im neuen BAP-RFID-Chip – BAP steht für Battery Assisted Passive – hat EM Microelectronic die Vorteile aktiver und passiver RFIDs kombiniert. Der IC EM4325 verfügt über einen integrierten Temperatursensor und übertrifft herkömmliche Gen2-Chips hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Funktionalität.
BAP-RFID verbindet die geringe Komplexität, die einfachen Kommunikationsprotokolle und die niedrigen Kosten passiver RFIDs mit der großen Lesereichweite und robusten Kommunikation aktiver RFIDs. Der EM4325 kann wahlweise im BAP- oder rein passiven Modus betrieben werden. Im BAP-Modus gewährleistet ein intelligentes Power-Management eine lange Batterielaufzeit. Er erlaubt außerdem, das Ein-/Ausschaltzeitverhältnis zu programmieren und schaltet bei zu großer Entfernung zwischen Funketikett und Lesegerät automatisch vom passiven auf den batteriegestützten Modus um (und umgekehrt). Zudem bietet der IC einen Ultra-Low-Power-Modus, der vom Lesegerät aktiviert oder deaktiviert werden kann, um die Batterie bei längerer Lagerung des Etiketts zu schonen.
Der EM4325 enthält einen nichtflüchtigen 4-KB-EEPROM-Speicher. Er kommt sowohl mit ISO- als auch mit EPC-Datenstrukturen zurecht, die mit dem EPCglobal Tag Data Standard der Version 1.6 konform sind. Dank einer fest einprogrammierten, fortlaufenden Seriennummer (UID, Unique Identifier) lässt sich der Chip eindeutig identifizieren und er ist vor externem Zugriff durch ein 32-Bit-Passwort geschützt.
Der integrierte Temperatursensor überwacht die Temperatur in einem Bereich von –40 bis +64 °C. Auch im passiven Modus kann das Lesegerät die von dem Sensor gemessene Temperatur und den Temperaturverlauf abfragen. Im BAP-Modus verfügt der Chip über eine Selbstüberwachungsfunktion. Er löst einen Alarm aus, wenn er die vorgegebenen Temperaturgrenzwerte über- oder unterschreitet und meldet so zum Beispiel Unterbrechungen in der Kühlkette. Außerdem lässt sich der Sensor für Simple Sensor Data Reporting im ISO/IEC 18000-6/24753-Format konfigurieren.
Der EM4325 verfügt über eine programmierbare externe Schnittstelle für eine Hilfsfunktion und einen 4-Bit-I/O-Port. Diese Schnittstellen ermöglichen den Betrieb des EM4325 entweder als RFID-Tag oder als RFID-Schnittstelle und -Modem für Embedded-Anwendungen. Die Hilfsfunktionsschnittstelle dient beispielsweise dazu, Manipulationen zu erkennen oder externe Geräte über HF-Ereignisse zu benachrichtigen. Die Zusammenarbeit mit einem Siegelbruchsensor erlaubt den Einsatz in Container-Sicherheitssystemen und bei der Zugangskontrolle von Veranstaltungen mithilfe personengebundener RFID-Armbänder. Der 4-Bit-I/O-Port verarbeitet entweder vier diskrete Signale oder fungiert als Master/Slave-SPI- (Serial Peripheral Interface) Schnittstelle.
Im BAP-Modus bietet das EM4325 eine Leseempfindlichkeit von –31 dBm auf der Chip-Ebene, das entspricht in der Praxis einer Reichweite von über 50 m. Für die elektronische Fahrzeugidentifizierung sind EM4325-Tags kompatibel mit dem ISO/IEC-18000-6-Type-D-Protokoll ("TOTAL"), ein für schnellstmögliche Tag-Erkennung und -Identifizierung optimiertes "Tag-talk-first"-Protokoll.
Der EM4325 ist als ungehäuster Chip und im 8-poligen JEDEC-TSSOP-Gehäuse erhältlich.