Design-Kit für Funkanwendungen

Mehr als ein Evaluations-Board

29. November 2017, 12:47 Uhr | Von Selina Schuler, Softwareentwicklerin von Amber wireless
Das Aufsteck-Board von Amber wireless eignet sich für alle Raspberry-Pi-Modelle, die über ein 40-Pin-Layout verfügen.
© AMBER wireless

IoT bedeutet nicht unbedingt die Geräte-Vernetzung mittels Internetprotokoll. Wo Kabel stören und WLAN nicht praktikabel ist, müssen andere Funkstandards genutzt werden. Dies zu evaluieren macht Amber wireless besonders komfortabel mit einem Funkanwendungs-Design-Kit für den Raspberry Pi.

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Ob als Evaluations-Board de luxe oder sogar direkt als Anwendung: Mit dem „Amber-Pi-Kit“ und einem Raspberry Pi haben Entwickler die Möglichkeit, sehr einfach stromsparende Sub-GHz-Funklösungen zu erarbeiten und zu testen. Raspberry Pi verfügt bekanntlich bereits über die integrierten Funktechnologien WLAN und Bluetooth für Vernetzungen mit beschränkter Reichweite. Amber wireless, ein Unternehmen der Würth Elektronik eiSos, bietet mit dem Amber Pi eine einfache Möglichkeit, den Raspberry Pi mit weitreichender Funkkommunikation auszustatten. Das Amber-Pi-Design-Kit „AMB8826-PI“ enthält neben der Hardware auch die nötige Software, um den Raspberry Pi zu erweitern. Das Aufsteck-Board eignet sich für alle Raspberry-Pi-Modelle, die über das 40-Pin-Layout verfügen. Auf dem Amber Pi ist das AMB8826-Funkmodul verbaut, das die Funkkommunikation im 868-MHz-Frequenzband ermöglicht. Zudem verfügt es über zwei SPI- und zwei I2C-Schnittstellen, um Sensoren oder andere elektronische Komponenten anzubinden.

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Der mitgelieferte „LIS2DW12“ ist ein energieeffizienter und sehr leistungs-fähiger 3-Achsen-Beschleunigungssensor
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Das AMB8826-Funkmodul stellt den Hauptbestandteil für die Funkkommunikation dar und wird über das UART-Interface des Raspberry Pi angesprochen. Es zeichnet sich durch seinen niedrigen Stromverbrauch von 26 mA@14 dBm Sendeleistung und lediglich 0,2 µA im Schlafzustand aus, was gerade bei batteriebetriebenen Anwendungen von großer Bedeutung ist. Mit dem AMB8826 kann per Funk über eine Distanz von 2000 m gesendet werden. Zudem verfügt es über einen Long-Range-Modus, der eine Funkverbindung mit einer Reichweite von bis zu 10 km ermöglicht. Aber selbst bei Entfernungen, die man mit WiFi oder Bluetooth überbrücken könnte, bietet das 868-MHz-Band Vorteile: Es kann mit Interferenzen besser umgehen, da es einerseits weniger Funkkommunikation in diesem Frequenzbereich gibt und andererseits durch die niedrigere Frequenz Hindernisse weniger Einfluss auf die Funkqualität und Reichweite haben.

Um die Variabilität und Anpassungsfähigkeit des Raspberry Pi trotz des Aufsteck-Boards beizubehalten, sind die Pins des Amber Pi mit den Pins des Raspberry Pi durchverbunden. Somit lassen sich weitere Aufsteck-Boards an die Pins der I2C- und SPI-Schnittstellen anbringen. Hier werden zu dem Evaluations-Board drei Aufsteck-Boards mit Sensoren mitgeliefert. Diese dienen zum Messen von Temperatur, Luftdruck, relativer Feuchte und Bewegung. Neben den Sensoren ist auch eine Steckplatine für die SPI-Schnittstelle im Lieferumfang. Diese ermöglicht es, eigene Prototypen zu entwickeln, mit eigenen Schaltungen zu experimentieren oder weitere Sensoren anzuschließen.

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Das Aufsteck-Board Amber-Pi inklusive aller Sensorerweiterungen
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Neben dem Amber Pi als Aufsteckboard für das Raspberry Pi ist der USB-Stick „AMB8665“ als Gegenstelle Teil des Lieferumfangs. Der Stick macht aus jedem beliebigen PC eine Funkgegenstelle. Amber Pi und AMB8665 sind direkt einsatzbereit und können Out of the Box miteinander kommunizieren.


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