Wireless Congress 2010

Wireless wird grün

12. November 2010, 11:42 Uhr | Willem Ongena

Während der Electronica fand im ICM auch das Wireless Congress statt. Namhafte Referenten aus aller Welt brachten in breitgefächerten Vorträgen viele Themen rund um den Funk zur Sprache. Im Mittelpunkt des Interesses standen unter anderem Funklösungen, die mit wenig Energie auskommen.

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So ging Anders Edlund, Chairman der Bluetooth Special Interest Group (SIG) in seiner Keynote auf Bluetooth Low Energy ein. Eingangs erwähnte er in seinem Vortrag, dass Bluetooth mit bereits fast 2 Mrd. verkauften Transceivern pro Jahr mit Abstand die dominierende Technologie im Nahbereichsfunk ist und in seiner High-Speed-Variante, die 54 Mbps leistet, auch mit diversen WLAN-Technologien gleichgezogen hat. Weil der Markt für die Realisierung neuer Anwendungen nach batteriebetriebenen Lösungen verlangt, die mit sehr wenig Energie auskommen, hat die SIG erst vor wenigen Monaten eine Spezifikation für Bluetooth Low Energy veranschiedet. Das Prinzip dieser Technologie lautet »always off«, was bedeutet, dass sie nur im Bedarfsfall aktiv wird. Es ist auch nicht erforderlich, eine Verbindung aufzubauen, ehe Kommunikation stattfinden kann. Das spart sehr viel Strom. Die SIG rechnet damit, dass schon in vier Jahren ein jährliches Markvolumen für mindestens 200 Mio. Funksensoren, die am Körper getragen werden, Realität sein wird.

Graham Martin, Chairman der EnOcean Alliance, befasste sich in seiner Keynote mit der Frage ob ein weiterer Funkstandard nötig wird, damit Funk mittels Energy Harvesting auf breiter Front Realität werden kann. Er wies nach, dass die bisher verfügbaren Energy-Harvesting-Techniken nicht ausreichen, um Funksender nach dem Standard IEEE802.15.4 zu betreiben. Weil hingegen die in Deutschland entwickelte EnOcean-Technik mit 30 µJoule pro Funktelegramm auskommt, ist sie dafür geeignet. Martin betonte dabei, dass die EnOcean-Technik weltweit die einzige Funktechnik ist, die ausschließlich für den Betrieb mit Energy Harvesting entwickelt wurde. Weil sie bereits millionenfach in weit mehr als 100.000 Gebäuden weltweit in Betrieb ist, kann sie auch als erprobt angesehen werden. Dass das Thema auf sehr viel Interesse stößt, zeigte sich an der großen Zahl von Fragen, die am Ende des Vortrages gestellt wurden.

Der Veranstalter des Wireless Congress äußerte sich sehr zufrieden mit dem großen Teilnehmeraufkommen sowie dem Congress-Verlauf und kündigte bereits an, dass auch 2011 (am 9. und 10. November) wieder ein Wireless Congress in München stattfinden wird


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