Ikanos Communications will mit »NodeScale Vectoring« Breitbanddatenübertragungen mit mehr als 100 MBit/s zu einem Bruchteil der Kosten einer Glasfaserübertragung ermöglichen und so Service Providern Konkurrenzvorteile verschaffen. Das Übersprechen wird gleichzeitig kompensiert.
»Die Ikanos-NodeScale-Vectoring-Technologie bietet die Leistung einer Glasfaserstrecke zu einem Zehntel der Kosten einer Fiber-to-the-Home-Verbindung«, erklärt John Quigley, CEO und Präsident bei Ikanos. »Wir sind davon überzeugt, dass Service Provider mit NodeScale Vectoring Breitbandinstallationen mit Investitionen von mehreren Milliarden Dollar vermeiden und trotzdem über ihre bestehende Kupfer-Infrastruktur einen äußerst schnellen und zuverlässigen Internet-Zugang sowie Premium-Dienste bereitstellen können.« Zu diesen Extra-Angeboten zählen TV-Streams, Fernunterricht, Videokonferenzen, Telemedizin und andere Bandbreiten verbrauchende Anwendungen.
Um diese Applikationen zu ermöglichen, gilt es einige Hindernisse zu überwinden. So liegt eine der Herausforderungen bei der Bereitstellung von Höchstgeschwindigkeits-Internetzugängen im Signalqualitätsverlust, der als Folge von Übersprechen zwischen nebeneinander liegenden Kupferpaaren auftritt. Leitungen können benachbarte Leitungen stören. Diese Beeinträchtigung im Downstream wird als In-domain Far-End-Crosstalk bezeichnet. Zusätzliche Störfaktoren wie AM-Radiosignale, Stromleitungen, oder Blitzschlag bewirken die Einstrahlung weiterer Beeinträchtigungen in das Kupfer-Netzwerk – diese auch als Alien Crosstalk bezeichneten Störungen belasten besonders den Upstream.
Die NodeScale-Vectoring-Technologie analysiert die Leitungsumgebung auf Übersprechen und andere Störsignale und erzeugt einen speziellen Satz von Kompensationssignalen, mit denen sich diese Effekte wirksam eliminieren lassen. In der Praxis kann Node-Scale Vectoring die Störungen über einen gesamten Netzwerk-Knoten von 192 bis 384 Ports oder mehr eliminieren. Eine Bearbeitung des Übersprechens auf dieser Ebene erfordert allerdings massive Rechenleistung und benötigt mehrere Gigabit-Datenspeicher. Ikanos schafft es dennoch, die Leistungsaufnahme unter 1 W pro Port zu halten und so den Anforderungen des European Code of Conduct (CoC) zu entsprechen. Ikanos NodeScale Vectoring erfüllt auch den G.vector-Standard (G.993.5) der International Telecommunication Union Standards Group (ITU-T). Durch die Nutzung leistungsfähiger Techniken zur Übersprechkompensation berücksichtigt diese Norm das Dynamische Spectrum Management Level 3 (DSM-3).
»Vectoring über den gesamten Knoten ist der einzig praktikable Weg, um alle Vorteile von G.vector im VDSL-Einsatz nutzen zu können. Eine entscheidende Rolle spielen dabei eine zentralisierte Steuerung und die Sichtbarkeit aller denkbaren Übersprechquellen, die die Leistung in einem Kabel oder einem Kabelbündel beeinträchtigen können. Konzepte, die nicht alle Quellen von Übersprechen in einem Knoten behandeln können, wie zum Beispiel beim Vectoring auf Ebene der Linecards, werden in realen Einsätzen nur einen minimalen messbaren Nutzen bringen«, betont Liu Feng, Marketingleiter für die Fixed Network Produktlinie bei ZTE.
NodeScale Vectoring wurde von Anfang an für die Anforderungen der zuverlässigen Bereitstellung von 100 MBit/s Bandbreite im gesamten Service-Provider-Netzwerk entwickelt. Das Gesamtsystem enthält deshalb NodeScale-Vectoring-kompatible Linecards, Vektorberechnungs-Engines sowie G.vector-bereite Kundenendgeräte. Mit dem flexibel einsetzbaren System lässt sich die Leistung bestehender VDSL-Knoten im Rahmen eines ADSL-Netzwerk-Upgrades ebenso wie bei kupfergestützten Vermittlungen verbessern. Weil der gleiche Ikanos-Chipsatz Anlagen mit und ohne Vektortechnik unterstützt, lässt sich eine Aufrüstung auf Vektortechnik für jeden einzelnen Anschluss sukzessive bewerkstelligen. »NodeScale Vectoring wird erhebliche Auswirkungen auf die Service-Provider-Netze weltweit haben«, ist sich Liu Feng sicher, »mit dieser Technik werden Carrier die von den Kunden geforderte Leistung bereitstellen können, ohne die Kosten einer Überholung ihres gesamten Netzwerks tragen zu müssen.«