Schreiner: Produktschutz mit RFID

10. April 2008, 15:38 Uhr | Erich Schenk, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Schreiner: Produktschutz mit RFID

Beim berührungslosen Auslesen der Daten mittels magnetischer Felder oder elektromagnetischer Wellen kann die Lesereichweite abhängig von der Arbeitsfrequenz mehrere Meter erreichen. Ein Sichtkontakt zwischen Transponder und Lesegerät ist nicht erforderlich, die Daten können durch verschiedene Materialien hindurch gelesen und geschrieben werden. Weil die Sicherheitsanforderungen eines Labels ebenso wie der Transponder selbst exakt auf die jeweilige Einsatzumgebung abgestimmt werden müssen, »ist im konkreten Fall das Know-how von mehreren Spezialisten erforderlich«, betont Völcker.

Als Spezialist für den Originalitätsschutz arbeitet Schreiner Prosecure deshalb mit Schreiner Logidata zusammen, dem RFID-Experten der Schreiner Group, um Lösungen zu entwickeln. So sorgen bei hoher Manipulationsgefahr etwa spezielle Anstanzungen und Klebstoffe dafür, dass die Funktionalität der Transponder-Label bei jedem Ablöseversuch zerstört wird.

Um die Technologie auch vor rauen Umwelteinflüssen zu schützen, werden RFID-Label mit eine Polyurethanharz-Beschichtung versehen. So halten sie selbst salzigen Lösungen, Wind und Wetter oder Schmierölen jahrelang stand. Eine weitere Herausforderung ist der Einsatz von Transponder-Labeln auf metallischen Untergründen, wie sie in der technischen Industrie an der Tagesordnung sind. Auch diese Schwierigkeit lässt sich durch einen speziellen Materialaufbau der Label lösen, so dass eine störungsfreie Datenerfassung mit hochfrequenten Transpondern (13,56 MHz) sichergestellt ist.

Die meisten Transponder haben eine Identifikationsnummer (ID), die weltweit nur einmal existiert, wodurch sich jedes Objekt eindeutig kennzeichnen lässt. »Die Kombination dieser ID mit unserer Tracing-Lösung Keysecure macht aus jedem Produkt ein geschütztes Unikat«, betont der Schreiner-Manager. Keysecure generiert für jedes Objekt einen komplexen Sicherheitscode, der im Chip des Smartlabels gespeichert und zusätzlich sichtbar aufgedruckt werden kann. Mit diesem Code können der Handel und sogar der Anwender selbst jederzeit per Internet verifizieren, ob es sich bei dem Produkt um ein Original handelt oder nicht.

Beim Aufruf der Authentifizierungsseite lassen sich dem Anwender zusätzlich beliebige Informationen vermitteln. Keysecure kann in jedes Sicherheitsetikett integriert werden. Schreiner Prosecure implementiert das Komplettsystem und betreibt das Rechenzentrum, in dem die Codes generiert und authentifiziert werden. Ausgestattet mit der RFID-Technologie erhöhen diese Hochsicherheitslabel nicht nur den Originalitäts- und Markenschutz, sondern optimieren auch die Produktions- und Logistikprozesse.

Zudem erhöht das dezentrale Speichern der Produktionsinformationen die Ausfallsicherheit und senkt die Fehlerquote. Last but not least lassen sich mit RFID wichtige Informationen wie Wartungsintervalle, Reparaturdienste oder Garantieansprüche direkt am Objekt dokumentieren. »Moderne Verschlüsselungstechnologien verhindern dabei jeden nicht legitimierten Zugriff auf vertrauliche Daten«, versichert Völcker.


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