Nun werden die Wettbewerber diesen Markt sicherlich nicht kampflos aufgeben, und Firmen wie Qualcomm haben ebenfalls bereits ein Auge auf diesen Marktsektor geworfen...
Das ist richtig, Qualcomm hat angekündigt, in der ersten Hälfte 2010 entsprechende Chips vorzustellen. Derzeit halten wir mit den ASSPs PC302 einen Marktanteil von 80 Prozent bei Chips für Femtozellen. Für die übrigen 20 Prozent verwenden die Hersteller FPGAs. Unsere Herausforderung besteht darin, unsere Position als Nummer 1 zu verteidigen, obwohl auch die großen Firmen in den viel versprechenden Markt drängen werden.
Wo bauen derzeit die Carrier Femtozellen-Netze auf?
In China und den USA starten die ersten Carrier den Aufbau in diesem Jahr. In großen Ländern ist es eben schwierig und teuer, mit Makro-Stations eine gute Abdeckung zu realisieren. China Unicom baut derzeit in China ein 3G-Netz auf, und das Unternehmen ist außerdem in China im DSL-Geschäft. Deshalb setzt China Unicom auf Femtozellen, um damit kostengünstig eine hohe Service- Qualität zu erzielen und gegen den 2G-Service von China Mobile in Wettbewerb treten zu können.
In Europa wird eher die Kapazität den Einsatz von Femtozellen beflügeln, gegenüber den USA und China bedeutet das eine Verzögerung von rund einem Jahr. Interessanterweise treiben sowohl die Anbieter von drahtlosen Diensten als auch die Anbieter von Festnetzanschlüssen diese Entwicklung voran. Wenn sie zusätzliche mobile Services anbieten wollen, ist es sehr kostengünstig, das über Femtozellen-Boxen zu machen. In den USA werden die ersten großen Carrier in diesem Jahr Femtozellen-Services starten, in Europa wohl 2010.
Sie gehen also davon aus, dass die applikationsspezifischen, fest konfigurierten ICs schon bald in höheren Stückzahlen gefertigt werden als die herkömmlichen picoArrays?
Ende dieses Jahres werden beide Produktlinien auf Basis von Stückzahlen gleichauf liegen. Damit zielen wir vor allem auf den Einsatz in großen Basisstationen ab, ein Feld, das derzeit die Kombination aus DSPs und FPGAs dominiert. In diesem Markt ist die Stückzahl aber gegenüber Femto- und Pico-Zellen von vorne herein begrenzt.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hat picoChip vor allem auf Wi- MAX gesetzt, um die picoArrays in höheren Stückzahlen absetzen zu können. Das ist nicht ganz so gekommen wie erwartet?
Dass wir sehr früh auf WiMAX gesetzt haben, ist der Firma sehr zugute gekommen. Ich gehe davon aus, dass WiMAX durchaus Verbreitung finden wird, wenn auch vielleicht nicht in dem Maße wie LTE. Das ist aber für uns gar nicht so wichtig, eben weil wir mit den pico- Arrays sehr flexible ICs anbieten können. Die Herausforderung für uns besteht eher darin, die Anwender dazu zu bringen, eine neue Design- Methode einzusetzen.
Das werden sie nur tun, wenn es handfeste Vorteile gibt...
Niedrigere Leistungsaufnahme, niedrigere Kosten, höhere Integration, das spricht schon für sich. Zudem bieten wir Referenz-Designs plus die erforderliche Software an, um den Kunden den Einstieg so einfach wie möglich zu machen.