In mehreren Ländern, u.a. auch in Deutschland, will der Kommunikations-Konzern Telefonica die vierte Mobilfunk-Generation LTE testen. Unter idealen Bedingungen erwartet man bis 340 Mbit/s.
Hierzu hat der Konzern mit sechs Systemanbietern eine Vereinbarung getroffen. Die Firmen sind: Alcatel-Lucent, Ericsson, Huawei, NEC, Nokia Siemens Networks und ZTE. Sie werden in den nächsten Monaten die erforderlichen Anlagen für die Testverfahren installieren. Telefonica will so praktische Erfahrungen mit dem Verhalten der Technologie im produktiven Einsatz gewinnen.
Das über sechs Monate angelegte Projekt steht auch anderen Anbietern offen und umfasst Feldversuche sowie die Installation von E-Node-B-Stationen.
Das Testverfahren wird in Europa in Spanien, Großbritannien, Deutschland und der Tschechischen Republik, sowie in Lateinamerika in Brasilien und Argentinien durchgeführt. In Deutschland werden die Versuche koordiniert von der Telefonica O2 Germany GmbH & Co. OHG.
Unter idealen Bedingungen erwartet man maximale Übertragungsraten von bis zu 340 Mbit/s. In der realen Alltags-Praxis dürften es später allerdings deutlich weniger sein.
Zu den Pluspunkten von LTE zählen allerdings eine flexiblere Frequenzverwaltung, die Selbstorganisation der Funknetze je nach Auslastung, eine höhere Effizienz durch eine verbesserte Betriebsautomatisierung und der umfangreichen Einsatz der MIMO-Mehrwege-Ausbreitung (Multiple Input Multiple Output) zur Geschwindigkeits- bzw. Reichweitensteigerung.
Zuletzt demonstrierte Telefonica die LTE-Technologie im April in Madrid. Dort wurden ein VoIP-Anruf und ein Video-Telefonat unter Einsatz eines LTE-Mininetzwerkes, das von Ericsson für eine Videokonferenz installiert wurde, gezeigt. Außerdem wurden eine Reihe von Daten und Bildern mit Übertragungsgeschwindigkeiten von über 140 Mbit/s heruntergeladen - das ist rund zehnmal so schnell wie die HSPA-Technologie in aktuellen 3G-Netzwerken.