Mobilkommunikation

LTE vor dem Rekord-Boom

24. Mai 2012, 11:58 Uhr | Wolfgang Hascher

Die Mobilfunk-Technologie LTE (Long Term Evolution) steht vor einer atemberaubenden Entwicklung, so Marktforscher. Bis 2017 soll es 1 Mrd. Nutzer-Verträge weltweit geben.

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Die Mobilfunk-Technologie LTE ist der wahre Boom-Schnellstarter unter den Wireless-Kommunikations-Standards: Schneller nach Markteinführung als irgend ein anderer Standard dürfte LTE bald Nutzerzahlen erreichen, für deren Gewinnung die anderen Standards erheblich länger gebraucht haben.

Marktforschungen der Strategy Analytics-Fachleute haben ergeben, dass bis Ende 2012 knapp 100 Mio. Anwender weltweit diesen Funkstandard nutzen. Die USA, Südkorea und Japan sind dabei diejenigen Länder mit den stärksten Zuwachsraten und Anwenderzahlen. Der Grund: LTE-Smartphones werden derzeit in diesen Ländern sehr intensiv in den Markt gebracht, einerseits weil diese Länder sehr technik-affin und deren Bürger technologische "Early Adopters" sind, andererseits weil gerade in diesen Ländern eben wegen der Mobilfunk-Technikfreundlichkeit derzeit die Bandbreiten-Budgets knapp werden und man sich durch die hohen Übertragungsraten von LTE hier eine Erleichterung verspricht.

Die erwarteten LTE-Zuwächse werden sich aus Japan, Südkorea und den USA nach Meinung der Fachleute auf den gesamten Globus übertragen und werden letztlich dazu führen, dass bis 2017 rund 1 Mrd. LTE-Anschlüsse weltweit bestehen dürften.

Der LTE-Boom ist deshalb unvergleichlich in der Geschichte des Mobilfunks, weil zum Erreichen von 1 Mrd. Anschlüssen nach der kommerziellen Markteinführung dieser Standard nur rund 7 Jahre benötigen dürfte (eben bis 2017). Alle anderen Standards haben zum Erreichen dieser Nutzerzahlen erheblich länger gebraucht: GSM rund 12 Jahre und WCDMA/HSPA würden (extrapoliert) rund 10 Jahre benötigen, was heute aber noch unsicher ist, da man momentan noch deutlich darunter liegt.

Aber auch Dienste-Anbieter und Netzbetreiber sind an LTE wegen der hohen Übertragungsraten interessiert, weil sie dadurch eine Chance sehen, ihre Gewinne, die in den letzten Jahren stark zusammengeschrumpft sind, wieder durch ein zweifellos weiter steigendes Datenvolumen zu verbessern: Der Preis pro Gbyte fällt, also muss entsprechend der Hoffnung der Netzbetreiber das Datenvolumen zunehmen, um wieder enstprechende absolute Gewinnzahlen zu erhalten.

Und sie dürften recht behalten, denn durch die Multimedia-Übertragungen, die mit modernen Tablets und Smartphones ein Kinderspiel geworden sind, steigt das von den Nutzern übertragene Volumen jedes Jahr massiv an. Auch die enorm steigenden Übertragungsraten durch hochauflösende Kameras in den Mobilgeräten und die damit machbaren High-resolution-Videos sorgen dafür, dass immer mehr an Bandbreite benötigt wird.

 


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