Kapazität des GSM-Kanals verdoppelt

5. Mai 2009, 10:58 Uhr |

Wachsende Teilnehmerzahlen beim Mobilfunk sind der Traum des Netzbetreibers, den Netzausrüster aber stellt das ungebremste Wachstum vor große Herausforderungen. Mit einem neuen Verfahren gelingt die Verdoppelung der Kanalkapazität. Der besondere Vorteil: Hardware-Änderungen sind entbehrlich, der so genannte „Orthogonal Sub Channel“ (OSC) wird per Software implementiert.

Diesen Artikel anhören

Wachsende Teilnehmerzahlen beim Mobilfunk sind der Traum des Netzbetreibers, den Netzausrüster aber stellt das ungebremste Wachstum vor große Herausforderungen. Mit einem neuen Verfahren gelingt die Verdoppelung der Kanalkapazität. Der besondere Vorteil: Hardware-Änderungen sind entbehrlich, der so genannte „Orthogonal Sub Channel“ (OSC) wird per Software implementiert.

Aller Voraussicht nach werden bis 2015 weltweit mehr als fünf Milliarden Teilnehmer über das GSM-Mobilfunknetz kommunizieren. Die dabei angeforderten Verbindungen können mit den bestehen GSM-Netzen nicht mehr abgewickelt werden. Nokia Siemens Networks (www.nokiasiemensnetworks.com) hat kürzlich ein Verfahren vorgestellt, mit dem die Kanalkapazität einer GSM-Basisstation verdoppelt werden kann. Dazu wird ein „Orthogonal Sub Channel“ per Software implementiert, der simultan auf einem bereits belegten Kanal ein zusätzliches Gespräch zwischen zwei Handys übertragen kann.

Gleich zwei Verfahren mussten die Entwickler hier implementieren: Die Signale im Downlink werden in einem vierwertigen (quaternären) Modulationsverfahren, der Quadratur-Phasenumtastung (QPSK – Quaternary Phase Shift Keying), codiert. Für den Uplink werden so genannte räumlich orthogonale, also voneinander unabhängige Sub-Kanäle genutzt. Dieses Verfahren ist unter der Bezeichnung Multi-User-MIMO (Multiple Input Multiple Output) bekannt. Um nun 2 × 2 SAIC-Handys (Single Antenna Interference Cancellation) über einen Kanal miteinander zu verbinden, muss darüber hinaus die Datenübertragungsrate jeweils halbiert werden. Dies gelingt mit dem AMR-Verfahren (Adaptive Multi-Rate), das die Datenübertragungsrate der Gespräche laufend anpasst. Das Verfahren kann auch von Handys genutzt werden, die mit der VAMOS-Option (Voice services over Adaptive Multi-user channels on One Slot) nach der 3GPP-Definition (Third Generation Partnership Project – www.3gpp.org) ausgestattet sind.

e905en07_tm.jpg
Konfiguration einer GSM-Basisstation, über die zwei Teilnehmer miteinander kommunizieren. Für den Empfang wird ein MIMO-Empfänger verwendet. Bei der Verwendung eines Modulationsschemas, bei dem ein orthogonaler Sub-Kanal mit übertragen wird, können h

  1. Kapazität des GSM-Kanals verdoppelt
  2. Downlink mit Multiplexing

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!