Große UNB-Netze können mit Mobilfunk konkurrieren

24. April 2009, 14:55 Uhr | Wim Ongena, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Ultraweit über ultraschmalen Funkkanal


Ultraweit über ultraschmalen Funkkanal

Ultra-narrow-Band (UNB) nutzt den Umstand, dass Störanteile einem sehr schmalbandigen Funkkanal kaum etwas anhaben können, weil dank der geringen Bandbreite kaum Störsignale eindringen. Solche Systeme gibt es auch schon sehr lange, allerdings sind ihre Kosten oft hoch. Denn in herkömmlichen ultraschmalbandigen Systemen mit nur wenigen Hz Bandbreite muss man auf sehr stabile, und somit teure, Quarzoszillatoren zurückgreifen. UNB löst dieses Dilemma mit Hilfe der DSP-Technik auf neuartige Weise: Die ferne Station (Outstation) sendet ihr Signal über einen ultraschmalbandigen Funkkanal, dessen Betriebsfrequenz aber nicht genau stabilisiert sein muss. Denn die verhältnismäßig teure Empfangstechnik in der Basisstation gleicht diesen Nachteil aus.

Der Empfänger ist zwar breitbandig, jedoch ist das Empfangsband mit Hilfe raffinierter DSP-Technik in unzählige Subbänder geteilt. Der Empfänger kann also sehr selektiv über ein großes Frequenzband »lauschen« und sich den zufällig aktiven Kanal gewissermaßen »herausfischen«. Das Ergebnis ist beachtlich: Die DSP-gestützte Empfangstechnik in der Basisstation kann das Signal auch bei sehr geringer Empfangsfeldstärke noch rekonstruieren. Plextek spezifiziert für diesen Empfänger eine Empfindlichkeit von -135 dBm. Und sogar die Outstation bringt es auf -125 dBm.

Gesendet wird in einem 25- kHz-Kanal, dessen volle Bandbreite aber bei weitem nicht ausgenutzt wird. Und trotz dieser beeindruckenden Kennzahlen ist die Technik nicht teuer. »Wir setzen zwar eine patentierte Technik ein, nutzen aber nur Standard- Komponenten« versichert Mark Hunter. Senderseitig kommt ebenfalls Standard-Funktechnik mit kostengünstigen Quarzen zum Einsatz. Mit 100-200 mW Sendeleistung (868-MHz-Band) kommt man in den meisten Fällen schon aus. Die Sendestufe bietet aber für ungünstige Ausbreitungsbedingungen oder höhere Reichweiten noch Reserven.

Zulässig sind in Europa 500 mW, in den USA sogar 4 W. In den USA ist außerdem eine Betriebsart mit Frequenzwechsel (frequency hopping) zulässig, die das System auch unterstützt. Die Uplink-Datenrate (Outstation zu Basisstation) liegt bei 62,5 bps, downlink geht es mit 500 bps etwas schneller zur Sache.


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