Was passiert, wenn Terroristen, Kriminelle oder Attentäter die Mobilfunknetze angreifen? Solche Attacken könnten verheerende Folgen nach sich ziehen.
Der Griff zum Mobilfunk-Informationsgerät und zum Smartphone ist uns allen zur Gewohnheit geworden. Und auch mehr und mehr technische Geräte, Maschinen, Industrie-Anlagen, Geldautomaten und Sicherheits- oder Identifikationssysteme kommunizieren mittlerweile drahtlos im Mobilfunknetz (M2M, Machine-to-Machine-Kommunikation). Doch was passiert, wenn Kriminelle oder Attentäter diese Funk-Netze angreifen und sie sowie damit die Infrastruktur eines Landes lahm legen?
In den letzten Jahren waren die Netze aller Mobilfunk-Anbieter von Zusammenbrüchen betroffen. Meist waren hausgemachte Hard- und/oder Software-Probleme die Ursachen. In wenigen Stunden waren diese Probleme meist behoben.
In Aufständen, Revolutionen oder (virtuellen) Kriegen kann jedoch ein gezielter Angriff auf das Mobilfunk-Netz eines Landes verheerende Folgen mit sich bringen. Mobilfunk-gestützte Sicherheitssysteme in Banken, Behörden oder Firmen würden aufhören zu funktionieren - und Bürger könnten mit ihrem Mobiltelefon keine Notrufe mehr absetzen. Bei einem solchen Anschlag auf die technologische Infrastruktur stünden Menschenleben auf dem Spiel.
Vertreter von Sicherheitsfirmen und Behörden wissen um die Gefahr solcher Cyber-War-Angriffe - so der Titel für die virtuelle Kriegsführung mit Mitteln aus der Informationstechnik. Die daraus entstehende Bedrohung ist so real, dass die Europäische Union zuletzt am 4. November 2010 eine Cyber-War-Übung ausgeführt hat, um entsprechende Gegenmaßnahmen zu testen
Neben der Manipulation im großen Stil machen sich auch Cyber-Kriminelle die Sicherheitslücken mobiler Geräte wie Handys oder Tablet-PCs zunutze, um private Daten auszulesen. Selbst abseits des generellen Sicherheitsproblems sind Betrüger und Abzocker aktiv, um über aktive Datenverbindungen und Programme (Apps) Zugriff zu solchen persönlichen Informationen zu erhalten. Dabei wird Interessenten zum Beispiel beim mobilen Download neben einem Programm auch Schadsoftware untergejubelt, über die Cyber-Kriminelle dann Handydaten auslesen können.
Über all diese Gefahren will nun die internationale Sicherheitskonferenz DeepSec (deepsec.net) aufklären, die vom 23. bis 26. November 2010 in Wien stattfindet. Fachleute diskutieren hier über all die Probleme, die durch kriminelle oder teroristische Attacken entstehen können. Wie diese Konferenz zeigt: ein brisantes Thema.