Gleichzeitig wachsen durch den Tunnelverschlüsselungs-Overhead die Datenpakete und die Laufzeiten. Die Kosten für die Internet-Verbindungen steigen beachtlich, weil das 10-MByte-Inklusiv-Volumen selbst bei den normalerweise wenig datenintensiven M2M-Verbindungen (machine to machine) meist rasch aufgebraucht ist. »Die klassische VPN-Verschlüsselung einfach aufs mobile Internet zu übertragen, ist daher wenig sinnvoll, zumal die Kommunikationsmöglichkeiten weiterhin eingeschränkt bleiben«, legt Müller dar. »Unterschiedliche UMTS- und GPRS-Endgeräte wie etwa Modems oder Servicerouter können nicht auf direktem Weg miteinander kommunizieren.«
CDA: einfache Lösung für den mobilen Zugriff
Wesentlich praxisgerechter ist statt dessen ein anderer Ansatz: der so genannte Corporate Data Access (CDA), bei dem nur eine Verbindung über das Internet kommuniziert, nämlich der Tunnel zwischen dem CDA und dem privaten Netzwerk. Als Vodafone-Standard ermöglicht CDA die direkte Kommunikation auf TCP/IP-Basis zwischen mobilen Endgeräten und einem lokalen Kunden-Intranet, das per VPN an Vodafone angebunden ist.
Aufgebaut ist das System folgendermaßen: Gekoppelt über den CDA können die unterschiedlichen UMTS-Endgeräte untereinander und mit dem Firmennetz kommunizieren. Auf den Endgeräten ist kein zusätzlicher VPN-Client notwendig; es muss also keine zusätzliche Software gepflegt und gewartet werden, und die Anforderungen an die Hardware sind vergleichsweise gering, was auch Preisvorteile bringt. Weil sie nur das (abgesicherte) Vodafone-Intranet nutzt, erfüllt die Lösung einen hohen Sicherheitsstandard.
Mit Benutzername, Kennwort und der Vodafone-Rufnummer buchen sich die mobilen Teilnehmer im CDA ein und bekommen dort eine feste IP-Adresse. Bei Bedarf lassen sich weitere Zugriffsrechte regeln, etwa Einschränkungen der Internet-Nutzung (Traffic-Control, Roaming…). Für den CDA selbst gibt es zwei Versionen: M2M-Datenkarten mit geringem Datenvolumen und UMTS-Datenkarten mit hohem Datenvolumen.
Nachteilig kann es sich unter Umständen auswirken, dass eine Kommunikation zwischen mehreren CDAs bei der Vodafone-Lösung normalerweise nicht vorgesehen ist. »Wenn der Kunde mobil auf mehrere Anlagen zugreifen will, muss er dies selbst durch Routings realisieren, die sich als recht aufwändig erweisen können«, erklärt Müller. »Das an sich einfache Kommunikationsmodell gerät dann schnell zur Fleißaufgabe. Außerdem sind natürlich auch mehrere CDAs bei Vodafone zu beantragen und zu bezahlen.«
Exor ist überzeugt, ein praxisgerechteres und kostengünstigeres Angebot im Programm zu haben: Der Wuppertaler Fernwirksystem-Hersteller bietet eine »schlüsselfertige« und auf die jeweilige Applikation abgestimmte CDA-Lösung. »Der Anwender muss sich nur noch darum kümmern, wie viele Endgeräte mit welchen Firmennetzen kommunizieren sollen«, stellt Müller klar. »Er bekommt die entsprechende Anzahl an SIM-Karten; um alles Weitere kümmern sich Exor-Techniker.«
Der Exor-CDA besteht aus bis zu 50 M2M und 50 »normalen« CDAs, die bei Bedarf beliebig miteinander kommunizieren können. Dabei lassen sich unterschiedliche Techniken kombinieren, beispielsweise nicht nur UMTS, sondern auch GPRS. Die maximale Anzahl der Teilnehmer in einem Exor-CDA ist momentan auf 16.000 beschränkt.
»Mit vergleichsweise geringem Aufwand kann so der Servicetechniker mobil auf die gewünschten Maschinen zugreifen, und zwar bei hohem Sicherheitsstandard, ohne dass eine spezielle VPN-Software auf Mobiltelefon oder Laptop nötig wäre«, hebt Müller hervor. »Alle Vorteile moderner Fernwartungskonzepte lassen sich somit bei für den Anwender überschaubarem Aufwand nutzen.«