6,144-Gbps-Kanal kommt mit 190 mW aus

eASIC senkt den Strombedarf im Mobilfunknetz

22. November 2010, 9:49 Uhr | Willem Ongena

Immer mehr dynamische Standards, die den Basisstationen immer mehr Leistung abverlangen, lassen die Stromaufnahme steigen, was die Kosten nach oben treibt. Die »New ASIC«-Technologie von eASIC verspricht eine drastische Stromersparnis und somit Kostensenkungen.

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 »Wir sind eine Partnerschaft mit Radiocomp eingegangen und haben dessen CPRI v4.1 REC IP mit unseren Nextreme-2T New ASICs kombiniert. Das Ergebnis war ein RRH-Demonstrator (Remote Radio Head), dessen Signalverarbeitungsblock 2,5 W aufnimmt. Der bisher mit FPGA-Technik ausgerüstete Block benötigte 11 W«, berichtet Niall Battson, Senior Product Manager bei eASIC.

Eine Stromersparnis von nahezu 80 Prozent wäre natürlich ein echter Meilenstein. Abgesehen von der reinen Energiekostenersparnis hätte man den Vorteil, dass die Entwärmung weniger aufwändig wäre, was weitere Energie- und Hardwarekosten einsparen würde. Und man würde auch mit weniger Platz auskommen, weil die Packungsdichte größer sein dürfte.

Auch könnte man die Kapazität eines Mobilfunkknoten ausweiten, indem man den vorhandenen Platz mit leistungsfähigerem Gerät füllt. Auch das könnte indirekt wieder Stromkosten sparen. Denn Verbesserungen in der digitalen Signalverarbeitung könnten die Leistungsfähigkeit und somit den Wirkungsgrad der teuren und leistungshungrigen Sendestufen verbessern.

All dieses ermöglicht die »New ASIC«-Technologie, die zumindest in dem Anwendungsfeld Mobilfunkinfrastruktur eine Art goldener Mittelweg zwischen herkömmlichen, zellenorientierten ASICs und FPGAs sein könnte. Und weil der Demonstrator auf den gängigen Mobilfunk-Schnittstellenstandard CPRI (Common Public Radio Interface) zugreift, kann man davon ausgehen, dass die Lösung systemneutral ist. »Natürlich wird nicht jeder OEM die Lösung mit dem Radiocomp-IP übernehmen wollen, aber wir gehen davon aus, dass unsere Plattform sich an alle herstellerspezifischen Implementierungen anpassen lässt«, stellt Niall Battson zuversichtlich fest.

New ASIC muss den Vergleich mit FPGAs nicht scheuen, denn Radiocomps IP-Kern CPRI v4.1 ist sowohl in FPGA- als auch eASIC-Technologie mit folgenden Merkmalen verifiziert:

  • Eingebaute Unterstützung von CPRI v4.1 REC and abwärtskompatible Mapping-Methoden.
  • Programmierbare Kanalkapazität bis 6,144 Gbps.
  • Bis zu 32 Antennenträger pro IP-Kern.
  • Integrierte HDLC- und 10/100-Ethernet-MAC-Controller oder externe MII-Schnittstelle.
  • Portabler HDL-Code für die einfache Migration von FPGA- auf eASIC-Technologie.

Ob es sich bei New ASIC nun um den ultimativen Königsweg für den Mobilfunk und andere Anwendungen handelt, bleibt natürlich abzuwarten.


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