Benno Ritter, Vice President der ZigBee Alliance, hob in seinem Referat die Bedeutung dieses Niedrigenergie-Funkstandards für alle Zwecke der Haustechnik, Energiesteuerung, Fernbedienung, medizinische Übertragungen, Smart Metering und Sensor-/Aktornetze jeglicher Art hervor. Besonders Steuerungs-, Energiemanagement- und Industrie- sowie Medizin-Anwendungen seien hochinteressante und gefragte Märkte für ZigBee-Funksysteme.
Mit den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Sensornetze befasste sich auch Prof. Dr. Axel Sikora von der Universität Lörrach. Er und seine Mitarbeiter wiesen auf neue Forschungsprojekte hin, die im medizinischen Bereich, in der Industrie und in Metering-Netzwerken erfolgreich seien. Prof. Sikora wies nicht zuletzt darauf hin, dass sich die Anwendungsmöglichkeiten für industrielle Funksensor-/Aktornetze noch lange nicht erschöpft hätten und vielmehr ein enormes Wachstums- und Applikations-Potential aufweisen würden.
Graham Martin, Chairman der EnOcean Alliance, befasste sich in seiner Keynote mit der Frage ob ein weiterer Funkstandard nötig wird, damit Funk mittels Energy Harvesting auf breiter Front Realität werden kann. Er wies nach, dass die bisher verfügbaren Energy-Harvesting-Techniken nicht ausreichen, um Funksender nach dem Standard IEEE802.15.4 zu betreiben. Weil hingegen die in Deutschland entwickelte EnOcean-Technik mit 30 Mikro-Joule pro Funktelegramm auskommt, ist sie dafür geeignet.
Insgesamt hatten sich auf dem Wireless Congress über 50 Vorträge mit allen Facetten neuer Technologien und Anwendungsvarianten der industriellen Wireless-Verfahren befasst. Wie vielfältig das Programm gestaltet war, zeigt nicht zuletzt die Beteiligung internationaler Teilnehmer, die aus über 20 Nationen zum Wireless Congress und zur electronica angereist waren. Der Kongress mit begleitender Ausstellung wird auch im nächsten Jahr wieder stattfinden, und zwar vom 9. bis 10. November 2011 wieder in München.