»Connected Home« wird zum Milliardenmarkt

27. März 2009, 15:36 Uhr | Andrea Gillhuber, Elektronik

Der BITKOM sieht in der Konvergenz von Consumer Electronics und klassischer Informations- und Telekommunikationstechnik einen Zukunftsmarkt mit einer ähnlichen Entwicklung wie in den USA. Dort hat die Heimvernetzung ein Marktvolumen von 8 Milliarden Dollar pro Jahr.

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Computer und Unterhaltungselektronik wachsen immer mehr zusammen. Der BITKOM sieht in der Heimvernetzung einen Zukunftsmarkt mit hohem Umsatzpotenzial: Im Moment geben die Deutschen allein für Router und Netzwerktechnik 600 Millionen Euro aus. Marktforschungsunternehmen sehen für das Jahr 2012 eine Versechsfachung des weltweiten Marktvolumens allein für drahtlose Sensornetzwerke in Connected Homes auf 2,8 Milliarden Dollar gegenüber 470 Millionen Dollar in 2007.

Anlässlich des BITKOM-Forums Consumer Electronics in München trafen sich zahlreiche Experten, um über die Heimvernetzung zu diskutieren. In diesem Rahmen legte der BITKOM einige Daten vor. So sei mittlerweile in vielen Haushalten die technische Basis für die Vernetzung bereits vorhanden, da der Verbraucher beim Elektronik-Kauf mehr auf die Möglichkeiten zur Vernetzung achtet, sei es nun über Internet oder im heimischen Netzwerk. Neben PC und Handy wird nun auch der Fernseher mit ins Netzwerk eingeschlossen. Schon länger werden in Fernsehern, Abspielgeräten und Set-Top-Boxen Funktionen integriert, die eine einfache Vernetzung oder die Anbindung an das Internet ermöglichen.

Technikaffine Menschen nutzen bereits die Vorteile eines vernetzten Heimes. Laut einer Haushaltsbefragung im Auftrag des BITKOM sehen sich bereits 28 Prozent der Befragten ihre Digitalfotos auf dem Fernseher an, weitere 34,7 Prozent möchten dies gerne tun. Auf großes Interesse stößt bei 30,2 Prozent die Möglichkeit, über den Fernseher im eigenen digitalen Musikarchiv zu stöbern. Effektiv nutzen tun dies nur 5,6 Prozent. 21,1 Prozent möchten gerne Videotelefongespräche führen. 29,4 Prozent wollen aber auch Spielfilme herunterladen und direkt am Fernseher ansehen, doch nur 4,4 Prozent nutzen diese Möglichkeit.

Unter Connected Home oder Heimvernetzung versteht man allerdings nicht nur das hausinterne Vernetzen von Consumer Electronics mit Informations- und Telekommunikationstechniken, sondern auch die Anbindung des Hauses an eine Breitbandinternetleitung oder dem Vernetzen und Steuern verschiedener Anwendungen, z.B. Beleuchtung oder Heizung, im Inneren des Hauses.

Das bietet neben dem privaten Komfort auch die Möglichkeit zur Telemedizin oder einfach nur zum Energiesparen. Sensoren können Blutdruck und Puls messen und die Daten an den behandelnden Arzt schicken. Intelligente Strommesser können den Stromverbrauch um bis zu 20 Prozent senken; durch anwesenheitsgesteuertes Schalten der Beleuchtung oder das Abschalten des Lichtes durch ein einziges Steuersignal, z.B. das Abschließen der Haustür, kann ebenfalls Strom gespart werden.


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