Die Bluetooth SIG (Special Interest Group), weltweiter Promoter der Bluetooth-Kurzstrecken-Funktechnologie, will am 21. April die weiterentwickelte Variante 3.0 mit zuschaltbarer WiFi-Geschwindigkeit gemäß Standard 802.11n vorstellen.
Bei einer Verbindung zweier Geräte, beispielsweise iPhone und PC, erfolgt die Kommunikation zunächst im normalen Bluetooth-Modus, d.h. bei Bluetooth 2.1 EDR (Enhanced Data Rate) mit maximal 2 bis 3 Mbit/s brutto.
Verständigen sich die Geräte nun darüber, dass eine sehr große Datei, beispielsweise ein Video, übertragen werden soll, wird künftig überprüft, ob der WiFi-Standard 802.11n mit max. 480 Mbit/s hard- und softwaremäßig implementiert ist. Erst dann erfolgt die Übertragung der großen Dateimengen über die WiFi-Verbindung, anschließend wird wieder zurückgeschaltet auf das Normal-Bluetooth. Das Ganze funktioniert nur bei der Verbindung zweier Geräte untereinander, nicht in Bluetooth-Netzen.
Der Vorteil: Man bekommt große Dateien mit hoher Geschwindigkeit übertragen. Der Nachteil: Während der High-speed-Übertragung geht auch die Leistungsaufnahme deutlich nach oben, was für Portabel-Geräte ein entscheidender Faktor bezüglich Batterie-Lebensdauer sein kann.
Immerhin wäre diese kombinierte Übertragungstechnik mit Bluetooth und 802.11n als Turbo demnächst wirklich an vorderster Technologiefront, nutzt das 802.11n doch die MIMO-Technologie (Multiple Input Multiple Output). Dadurch soll auf gleicher Distanz eine höhere Datenrate als bisher ermöglicht werden. Dies erfolgt durch parallel abgestrahlte Datenströme in verbreiterten Übertragungskanälen von 20 MHz bzw. sogar 40 MHz Bandbreite und natürlich mit mehreren Antennen.
802.11n kann sowohl im 2,4-GHz-Frequenzbereich als auch im 5-GHz-Frequenzbereich arbeiten und ist zu den bestehenden und implementierten Standards 802.11a/b/g abwärtskompatibel. Allerdings: Der Standard 802.11n ist noch nicht endgültig verabschiedet, was aber in diesem Jahr noch erfolgen soll.